Jonas Engelmann: „Der Text ist meine Party. Eine Geschichte der Hamburger Schule“, Ventil Juni 2024 Hamburg ist schon so eine Nummer. Manchen (in Berlin) erscheint die Stadt als viel zu brav, spießig, schnöselig. Dabei kann sie wild und dreckig sein, freiheitsliebend, beschwipst und vor allem: geistreich. Daran ist unter anderem die Hamburger Schule schuld, die ab Ende der 1970er/ Anfang der 1980er ihre ersten Gehversuche machte und sich bald in…
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Steffen Mau: Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt. Berlin: edition suhrkamp 2024 Ach, das waren Zeiten, da gab es für die „neuen Bürger“ (mit dem Gendern hatte man es damals nicht so) aus und in den „neuen Bundesländern“ plötzlich Bananen in Hülle und Fülle. Das Anstehen vor „Kaufhallen“ und das „Was gibt´s heute wo“? waren auch obsolet. Der Trabi wurde durch einen 3er Golf ersetzt. „Sättigungsbeilage“ I und „Sättigungsbeilage“…
weiterlesenIngo Scheel: „Schlussakkord. Wie Musiklegenden für immer verstummten“, Ventil Verlag 2024 Wie viele tragische Tode wurden wohl in der Pop- und Rockmusik schon besungen? Neben der Liebe ist das Verlassenwerden und das abrupte Löffelabgeben eines der Leitmotive der Popkultur. Und das nicht nur im künstlerischen Dasein, sondern auch „im richtigen Leben“. Der Musiker, Autor und Musikjournalist Ingo Scheel schreibt über 30 dieser Fälle, über die viel zu früh Dahingeschiedenen, die…
weiterlesenFestivalbuch des Monats
Claudia Pescatore: „Salzburg, ein Festspiel“, Verlag Anton Pustet 2024 Dies hier ist bei weitem nicht das erste Salzburg-Buch aus dem Verlag Pustet, aber es ist vielleicht das originellste. In dezentem Leinen-Einband mit handschriftlich anmutenden Notizen bietet die Autorin eine spannende Mischung aus historischen Fakten und einem kuriosen Rundgang. Die Stationen: Der Mirabellgarten, das Hotel Bristol, ein Friedhof, der Max-Reinhardt-Platz, eine Kirche und das Museum der Moderne. Philosophisch-poetisch mit wunderbar verwaschenen…
weiterlesenMaria Peteani: „Der Page vom Dalmasse Hotel“, Milena 2024 Der Wiener Milena Verlag ist nicht nur durch seine popkulturellen Publikationen bekannt, durch Krimis und bunte Anthologien, sondern auch durch sein Faible für verloren gegangene oder in Vergessenheit geratene Literatur. Um ein solches Werk handelt es sich beim „Pagen vom Dalmasse Hotel“. Der Roman erschien erstmals 1927. Die Autorin, die vor allem als Journalistin vor der Machtergreifung der Nazis sehr umtriebig…
weiterlesenKalb/Olechowski/Ziegerhofer (Hrsg.): „Der Vertrag von St. Germain“, Manz Verlag 2024 „Lernen Sie Geschichte“, der klassische Satz von Bruno Kreisky hat auch angesichts der aktuellen EU-Wahlen nichts an Bedeutung verloren. Ein entscheidendes Kapitel der heimischen Historie war der Staatsvertrag von St. Germain, der im September 1919 zwischen Österreich und den alliierten „Hauptmächten“ sowie assoziierten Staaten abgeschlossen wurde. Dieser umfangreiche und für Laien nicht gerade einfach zu lesende Text wird nun erstmals…
weiterlesenFranҁoise Cactus: „Oh Oh Mythomanie“, Ventil Verlag Mai 2024 Am 5. Mai dieses Jahres hätte die Anti-Punk-Diva und Vollblutkünstlerin Franҁoise Cactus ihren 60. Geburtstag gefeiert. Anlass genug, für den kleinen und feinen Ventil Verlag, um Erlebtes, Erinnertes und Erlogenes über die Layouterin, Radiomoderatorin und Künstlerin F. Cactus in einem knapp 300-seitigen Werk zu veröffentlichen. Die rastlose Multi-Künstlerin Cactus (eigentlich Franҁoise van Hove) stammte aus dem französischen Burgund und kam…
weiterlesenLaufbuch des Monats
JOYCE HÜBNER: „The Joy(ce) of Running. Der Lauf meines Lebens“, Malik Verlag 2024 Joyce Hübner ist das, was man heute eine Influencerin nennt. Auf Instagram hat sie immerhin 63.700 Follower:innen. Wenn sich davon 10% dieses Buch kaufen, geht sich das ganze schon einigermaßen aus. Der Einsatz war aber auch entsprechend: Hübner hat sich fast ein Jahr lang mit kaum etwas anderem beschäftigt als mit Laufen. 120 Marathons, 5.127 Kilometer und…
weiterlesenHommage des Monats Juni
Wolfgang Pollanz wird Ende Mai 70. Wer ihn kennt, wird sich bei dieser Zahl vielleicht ungläubig die Augen reiben. Seit vielen Jahren ist er prägend für das kulturelle Geschehen in der Steiermark, besonders in Graz, im Süden und im Westen. Von Wies ausgehend hat er mit seinen Platten und Büchern viele Spuren in die Popkultur gelegt, was nicht zuletzt auch auf unserer Website vielfach nachzulesen ist. Am 5. Juni ab…
weiterlesenMargit Niederhuber, Walter Gröbchen (Hg.): „Redn kaun ma boid. Sigi Maron Lesebuch“, mandelbaum verlag Mai 2024 Der linke Poet Sigi Maron wäre Mitte Mai 80 Jahre alt geworden. Leider ist er bereits im Juli 2016 verstorben. So ist ihm allerdings auch einiges erspart geblieben, über das er sich bestimmt ordentlich aufgeregt hätte. Der Siegeszug von Spotify etwa, ein Portal, das Musiker:innen unterhalb der Pop-Star-Grenze mit Niedrigsgagen abspeist. Der Triumph der…
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