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Hommage des Monats Juni

Wolfgang Pollanz wird Ende Mai 70. Wer ihn kennt, wird sich bei dieser Zahl vielleicht ungläubig die Augen reiben. Seit vielen Jahren ist er prägend für das kulturelle Geschehen in der Steiermark, besonders in Graz, im Süden und im Westen. Von Wies ausgehend hat er mit seinen Platten und Büchern viele Spuren in die Popkultur gelegt, was nicht zuletzt auch auf unserer Website vielfach nachzulesen ist. Am 5. Juni ab 19.00 wird nun im Literaturhaus Graz gefeiert. Pollanz liest. Gabriel Schmidt, sein Nachfolger bei Pumpkin Records musiziert und der Haubentaucher-Herausgeber darf moderieren. Kommt alle hin und feiert mit!

Als Einstimmung auf die Feierlichkeiten haben wir einige prominente Stimmen eingeholt. Künstlerinnen und Künstler über den Freund und Förderer der Popkultur, Wolfgang Pollanz.

„Den Pop nach Wies zu bringen ist so ziemlich das Gegenteil von Eulen nach Athen tragen. Wolfgang Pollanz hat es dennoch getan, und so erfreut sich die steirische Provinz mittlerweile  schon seit Jahrzehnten an der Popmusik und -literatur. Wolfgangs Engagement für letztere brachte zudem Anthologien mit den wildesten Themenvorgaben für Autor*innen hervor: ‚Pop und Autos‘, ‚Pop und Tiere‘, ‚Pop und T-Shirts‘. Und nun habe ich ein Munkeln vernommen, dass es demnächst um ‚Pop und Fußball‘ gehen soll. Ich bereite schon einmal vorsorglich ein Essay über die Beckhams vor und gratuliere ganz herzlich zum Geburtstag!“
Irene Diwiak

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„Kennengelernt habe ich Wolfgang Pollanz, weil er mich als musikalische Einlage für seinen Fünfziger gebucht hat. Ja, genau, zwanzig Jahre her. Mein erster Eindruck von ihm war gleich, dass das eines der wenigen würdigen Vorbilder für ein Leben in der Popkultur jenseits der stürmerischen und drängerischen Jugendjahre ist. Als unerschrockene Regionalanbieter von Musik und Literatur auf Augenhöhe mit den Ballungsräumen waren er und seine Mitstreiter und Mitstreiterinnen sowieso ganz vorn dabei. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob es ohne das Zutrauen von Wolfgang Pollanz zu meinem ersten Austrofred-Buch (und folgenden weiteren) gekommen wäre!“
Franz Adrian Wenzl, Austrofred

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„Wies ist mit seiner edition kürbis das L.A. der Steiermark. Ohne Wolfgang Pollanz wäre das nicht so geworden.“ 
Martin G. Wanko

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„Welches sind die systemischen Teile, die ein Werk in der Welt platzieren? Sicherlich der Künstler, sicherlich das Material und die Historie, aus der es sich speist. Und am anderen Ende sicherlich der Rezipient. Aber unsichtbar umgibt das Schaffen ein stiller Mittler, der Arbeiter, der die Straßen teert und kehrt und den Verkehr fließen lässt. Wolfgang Pollanz ist diesbezüglicher Proletarier im edelsten Sinne. Ein selbstloser Türenöffner und -offenhalter, ein Ermöglicher, ein Katalysator und Macher im herzog‘schen Sinne. Eine Hebevorrichtung für die Materialisierung jeglicher kleinen Idee aus den Randbezirken der öffentlichen Wahrnehmung. Man recherchiere all die Bands und Musiker:innen auf Pumpkin Records und überlege, wie vielen Existenzen hier eine Plattform geboten wurde, die sonst hätten stumm bleiben müssen. Das antike Hebammen-Gleichnis findet in Pollanz‘ Label-Arbeit seine praktische Entsprechung. Aus persönlicher Sicht ist zu sagen: beinahe alles, was ich musikalisch je veröffentlicht habe, wurde in die Welt geworfen, weil Wolfgang Pollanz es ermöglicht hat. Ohne ihn wäre ich (und andere) ohne Ausdruck. Wie so vieles, hat Pollanz auch seine Labelarbeit fern der Mittelpunkte angelegt und, ganz ohne großen Gestus, eine Regung in das Wort ‚provinziell‘ eingeprägt – das Wort ‚stolz‘.“
Klaus Wohlgemuth aka TARE, Mai 2024

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Happy birthday!

Foto: haubentaucher 2024

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