MACBETH nach William Shakespeare von Heiner Müller Schauspielhaus Graz Es beginnt mit einem blutüberströmten Soldaten, der auf die Bühne kriecht. Und es endet mit viel Chaos und Blut. Dazwischen: Krieg, Gemetzel, Verrat, ein abgeschnittenes männliches Geschlechtsorgan etc. Ein Splatter-Movie ist dagegen Kinderkram. Wer will, kann da jetzt Parallelen zur Gegenwart suchen (Ukraine, amerikanische Waffenlobby), man muss aber nicht zwingend. Das Stück ist ein Klassiker und die Handlung braucht man dem kultivierten…
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„Forst der Finsternis. Ein Stück vom Wald.“ Schauspielhaus Graz Sehr frei nach Anton Tschechows „Der Waldschrat“ geben Jan Koslowski und Nele Stuhler (Regie & Text) ihrer Liebe zur Natur und zu familiären Turbulenzen jede Menge Raum. Auf einer Waldlichtung treffen „das Kind“ Herzeleid (in zweifacher Gestalt!), dessen Vater Johann Hölzel, Hänsel und Gretel, die schräge Stieftante und die Hexe aufeinander. Dabei bleibt kaum ein Auge trocken und definitiv kein einzig möglicher…
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Kampf der Lüge! Eine Manifestation Worum es im Stück geht, das am 13. 10. im Grazer Schauspielhaus Premiere hatte, erklärt der Untertitel ganz genau: „Komödienrat (Kom. Rat) Franz Solar über sein Leben, seine Lügen und unser aller Zukunft“. Es ist ungewöhnlich fürs Schauspielhaus, aber nicht unbedingt für die Schauspielerei an sich: Der berühmte Protagonist wird zur Rolle. Eines der bekannteren Werke, wo Ähnliches vor sich geht: Being John Malkovich. So…
weiterlesen„Zitronen Zitronen Zitronen“ Deutschsprachige Erstaufführung (live im Schauspielhaus Graz HAUS DREI) Intimität, Spannung, Nähe, Widerspruch, Reibung, Streit, Versöhnung, Anpassung. Rund um diese, auch in der Inszenierung lebhaft spürbaren Zutaten entwirft Sam Steiner ein Beziehungsdrama. Vordergründig. Während sich das Publikum langsam mit den Protagonistinnen bekannt macht – sehr intensiv und überzeugend gespielt von Maximiliane Haß (Olivia) und Katrija Lehmann (Bernadette) – eröffnet sich neben der partnerschaftlichen eine weitere Ebene. Was, wenn…
weiterlesenDer Große Diktator im Schauspielhaus Graz. Ein Premierenbericht. Regisseurin Clara Weyde und Dramaturgin Franziska Betz entwerfen eingangs ein Spiel im Spiel. Chaplin-Imitatorin Melly trifft am Grabstein ihres Idols und Vorbildes auf Kollegen und Konkurrenten Marcel. Die eine, um sich von ihrer Rolle endgültig zu verabschieden, der andere, um seiner Berufung zu huldigen. Das alte Feuer des Wettbewerbs lodert heller als gedacht. Wer war und ist der bessere Chaplin? In der…
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