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Kampfbuch des Monats

Johannes Bröckers: “Alexa, ich mach Schluss mit dir!”, Westend 2020

Selbes Thema, selber Autor, nur zwei Jahre zuvor. Hat sich die erste Kampfansage an Amazon wirklich so gut verkauft, dass wir mehr davon brauchen? Bröckers ist jedenfalls sehr aktuell unterwegs. Er schildert die enormen Gewinne, die Amazon im  Corona-Lockdown 1.0 gemacht hat und schildert (erneut) die Skrupellosigkeit von Jeff Bezos. Er hat eine Menge Zahlen und Fakten gesammelt, lehnt sich mit seiner Kritik am digitalen Kapitalismus einiger weniger Großkonzerne wie Amazon, Google oder Facebook an Noam Chomsky an. Versuchsweise, sagen wir es so. Dass er am Ende sein Amazon-Konto löscht: Einfach nur Wow!

Das ist alles löblich und vielleicht wird es sogar den einen oder die andere aus dem Kreis der Amazon-KundInnen nachdenklich machen. Warum wir das glauben? Weil es bei den Amazon-Rezensionen steht. Ja, richtig gelesen. Auch dieses Büchlein verkaufen Autor und Verlag über die böse böse Plattform. Viel inkonsequenter geht es wirklich nicht. Ansonsten gilt das, was wir schon beim ersten Versuch bemängelten: Bröckers nennt keine Alternativen. Es gibt durchaus Internet-HändlerInnen, die das selbe können wie Amazon ohne scharenweise Leute auszunutzen. Die steirischen Niceshops etwa oder die rührige Herta Emmer von Buchwelten.at, bei der wir gerne unsere Bücher online bestellen. Jammern ist zu wenig, wir KonsumentInnen haben es in der Hand. Dazu braucht man aber kein weiteres oranges Büchlein von Bröckers, so viel ist klar.

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