CID RIM: „Sprint“, Luckyme / Warp Publishing VÖ 27. 5. 2025
CID RIM ist Clemens Bacher. Und falls euch der nichts sagt, hört ihr die falschen Radiosender. Oder ihr habt länger unter einem Stein geschlafen. Denn Clemens / CID ist bestens in der Wiener Szene rund um Dorian Concept vernetzt, hat legendäre Parties veranstaltet, ist von der BBC ein klein wenig und von FM4 schon sehr deutlich gefeiert worden. Man mag von Spotify so viel oder so wenig halten, wie es einer und einem gefällt, aber die Statistiken sind schon interessant. CID RIM hat deutlich mehr als 50.000 monatliche Hörer:innen und zwar geografisch so aufgeteilt: Wien 1.300, London 1.250, Berlin 1.000, Melbourne 700, Warschau 630 und so weiter. Heißt: Dieses hyperaktive Monster von einer Platte, das in Mexico aufgenommen wurde, wird sich international kräftig in Szene setzen, darauf wetten wir. Stylish, powerful, irgendwo zwischen Electronic, Jazz, Indie-Pop. Unique, wie man heute so gern sagt. Und cool!
PS: Lässiges Album-Cover!
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DRAMAS: „Jewel Drums“, Vinyl & digital, Fabrique Records VÖ 27. 5. 2025
Viktoria Winter und Mario Wienerroither sind 2018 erstmals dramatisch in Erscheinung getreten. 2021 folgte der zweite Streich. Und jetzt haben sie ihre Edelsteine in eine neue Schatulle gelegt. „Jewel Drums“ ist da. Artpop vom Feinsten erwartet euch da. Sommerliche Leichtigkeit gemischt mit hinreißenden Rhythmen. Und dann ist da ein Track, der lange gebraucht hat: „Soul Capture – ursprünglich 2014 aufgenommen, dann lange in der Schublade verschwunden, haben wir den Song nun wieder hervorgeholt und neu geschliffen. Für uns ist er das heimliche „Jewel“ des Albums. Musikalische und genrespezifische Einschränkungen haben wir uns für „Jewel Drums“ keine auferlegt, es sollten ganz einfach die Juwelen werden, die uns gerade kreativ motivierten.“
Unser Tipp: Holt euch die Platte (in Limited Edition auf transparentem Vinyl oder digital) und lasst euch verzaubern. Strange: Live-Termine hätten wir jetzt keine gefunden.
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DIE STROTTERN & JAZZ-WERKSTATT WIEN: „Sieben Zwetschken“,VÖ 13. 6. 2025
Das Duo Die Strottern und das Kollektiv JazzWerkstatt Wien tun sich hier zum dritten Mal für ein sehr Wienerisches Album zusammen. Es regnet nicht, es „rengt“. Es trommelt leise auf die Dächer. Es lässt sich Zeit zur Entwicklung. Es jazzelt entspannt. Es spielt mit Texten von Karl Stirner und Christian Tesak, von Teresa Präauer und Lukas Meschik. Wer die sieben Zwetschken in Form von Tonträgern in den Urlaub mitnehmen will, sollte diese Platte in Vinyl (schön, aber etwas unpraktisch) oder digital einpacken. Es gibt Abende, an denen man für so viel Unaufgeregtheit dankbar sein wird. Prädikat: Kultiviert!
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SENTA: „Hoch die Hände Wochenende“, VÖ 20. 5. 2025
Wir wollen hier ausnahmsweise etwas länger aus den Presseunterlagen zitieren. Besser kann man die Geschichte dieser Platte nämlich nicht erzählen: „Nach über 20 Jahren in der Musikbranche (…), unzähligen Projekten, mehreren Platinerfolgen und über 900.000 verkauften Platten stand Senta an einem Wendepunkt. „Ich habe wirklich überlegt, die Musik hinter mir zu lassen.“ Doch dann kam der Sommer 2024 – und mit ihm ein Moment, der alles veränderte. Aus einer spontanen Idee, ihrer Tochter einen Song zu widmen, entstand „Farben sind für alle da“. Was als kleines Herzensprojekt begann, wurde zur Bewegung. Ein Lied, das nicht nur Kinderherzen im Sturm eroberte, sondern generationsübergreifend für Begeisterung sorgte: 6 Millionen Views auf TikTok und Instagram, über 15.000 Shares und ein Thema, das mitten ins Herz traf. Senta bringt dabei auch ihre Perspektive als Mutter einer siebenjährigen Tochter ein, die gerade in die Schule gekommen ist.
Das sehr deutlich an eine sehr junge Zielgruppe gerichtete Pop-Dance-Album fällt aus mehreren Gründen aus unserem üblichen Bewertungsschema. Aber: Es hat sich trotzdem oder gerade deswegen einen Platz in unserer monatlichen Übersicht verdient. Es will den Kindern da draußen Kraft geben und ein bisschen gute Laune. Daran ist ja gerade in der Ferienzeit nichts verkehrt.