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Tonträger des Monats September / Ö

Lea´s Apartment “what are you doing in Belgrade?”, WERK Music, VÖ 16.09.

Das Apartment ist mehr Kollektiv oder Kreativbüro als “nur” eine Band. Derzeit sind laut Website Fabian Franta, Julia Gradl, Stevo Ružička, Juka, Chili Tomasson, Jakob Wagner, Jakob Weinhäupl, Matthias Wetzelhuetter und Jakob Willner dort zu finden. Zumindest ein Name sticht da ein wenig heraus: Chili Tomasson. Er ist unter anderem beim Cinema Electric und bei Chili and the Tonic Fish aktiv. Das Apartment macht also Musik, aber auch Bildende Kunst, Literatur und Fotos. Die Frage nach dem Motiv für den Belgrad-Besuch ist nur eine von vielen, die hier gestellt werden. Das Debut-Album folgt einem Konzept, einer oder besser mehreren Geschichten rund um die Figuren Julia, Elisa und Paul. Die drei unterhalten sich über Kunst, Sex und Verhütung, Alkohol, Geburtstage, Wohnraum, Beziehungen und Politik. Musikalisch ist das Werk am Swing orientiert, mit Rock’n’Roll und viel Brass, aber auch Pop und ein bissl Jazz. Es ist flott und dann wieder sentimental, angenehm aus der Zeit gefallen und man hätte hier nicht unbedingt auf “made in Austria” getippt. Auf eine sehr stilvolle Art ist das Resultat dann einfach: Cool!

live demnächst: 30.9.2022, JazzIt, Salzburg – Austria
14.10.2022, Werk, Wien – Austria
15.- 17. 12.2022, Noch Besser Leben, Leipzig – Germany

Pressefoto: Barbara Rohringer

Und weil wir hier eh zu wenig Katzenvideos haben: 

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SOLARJET: “Hallo Neubeginn”, Ideas Edition, VÖ 26. 8. 2022

Da darf man ausnahmsweise aus dem Pressetext zitieren: “Sie macht Yoga und hört gern Jazz, während er bei 90er Jahre Gitarrenrock den Mahlgrad seiner Espressobohnen perfektioniert. In ihrer Freizeit schreibt sie gerne mal ein Kinderbuch und er hat zwischenzeitlich fast stündlich eine Idee, die definitiv den Klimawandel stoppen, Waisenkinder retten und das Internet erobern wird.” Sie, das ist: Sabrina Podesser. Er, das ist: René Podesser. Sie bilden, ihr habt es schon gemerkt: Ein Duo, das sich aus einer größeren – ursprünglich rein kärtnerischen – Band formiert hat. Sie hatten in der Urform schon einige Hits und irgendwie ist die Platte auch ein wenig unentschlossen, ob man da anschließen soll oder lieber nicht. Es wird hier Pop zelebriert. Bunt, mit deutschen Texten, ein bisschen Melancholie und Abschmiedsschmerz. Das kann man lieben oder ein bisschen kitschig finden. Am Ende wird es zwischen den Stühlen landen, auf denen Ö3 und FM4 steht. So gesehen: “Alles gut, so wie es ist.”

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KARMIC „Disco Submarine“, Filter Music Group, VÖ 9.9.

Also “Ö” stimmt nur bedingt. Die fünf von Karmic stammen aus Österreich (Peter Kastner), Kanada, Deutschland, Schottland und den USA. Auch gut. 2017 ging es los, der Haubentaucher war gleich überzeugt. 2019 gab es die erste EP, nun kommt das Debut-Album in voller Länge, Pracht und Schönheit. Pop mit Electro-Touch und dem einen oder andere Techno-Sound trifft auf soulige Stimmen, all das voll auf der Höhe der Zeit. Es vergehen keine zwei Sekunden und dein Bein wird dazu wippen, wollen wir wetten? Eine große Band und ein extrastarkes Album.

Reinhören?

Hingehen!

Disco Submarine Tour:
14.09.2022 Fluc, Wien
15.09.2022 Milla, München
außerdem Zürich, Offenbach, Köln, Amsterdam, Leipzig, Berlin und Hamburg. Graz hat man leider bei der Planung vergessen…

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Christian Albrecht: “Somewhere We Go”, HO MOGO MA RECORDS, VÖ Juni 2022

Zuerst war er Wiener Sängerknabe, dann studierte er Journalismus & PR und dann heuerte er bei einer hiesigen Zeitung an. Das mit dem Singen hat er nicht gelassen – und das ist gut so. Christian Albrecht hat sein erstes Studio-Album (nach der Live-Platte “Lanterns in the Darkness”) mit 13 Liedern gefüllt, die das häufige Versprechen  “Singer-Songwriter” auf wunderbare Art einlösen. Leise ist dann doch wieder das neue Laut. Die Stimme darf zwischen sanft und rau changieren. Wo man vielleicht nur eine Gitarre erwarten würde, gibt es auch Klavier und sehr dezente Streicher zu hören. Stimmliche Unterstützung kommt zudem von Alice Marie Ohenhen.

Es ist eine poetische Platte, für die man sich auch in der Musikhochburg Portland oder anderswo nicht genieren würde. Das internationale Publikum auf Youtube feiert Albrecht in den höchsten Tönen, auch wenn es zahlenmäßig noch überschaubar zugeht. Es ist dies ein im besten Sinne feinfühliger Musiker, den wir gern mal bei den Backwood-Leuten in Hartberg erleben würden. Und es ist einer, von dem man/frau hoffentlich noch viel hören wird. Gerade weil er nicht so auf die Tube drückt wie andere. Die Website ist nicht ganz auf dem neuesten Stand, die Social Media Kanäle zeigen einen jungen Mann, der viel unterwegs ist. “Somewhere we go” eben.

Mal ein Stückchen mitgehen?

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