SWEAT & INK
Die kanadische Truppe lernte sich vor etwas mehr als zehn Jahren kennen. Erste Zirkuserfahrungen nach einer entsprechenden Ausbildung in Montreal machten sie bei der in Graz auch schon sehr bekannten und beliebten Kompagnie 7 Fingers. Sweat & Ink ist ihre erste eigene Produktion. Das Stück ist ebenso stark am zeitgenössischen (Körper-)Theater orientiert wie am Cirque Nouveau. Es geht um die Erinnung, um Verlust, um die Freundschaft. Und es geht um markante Bildwelten, um die Kraft der Musik, um die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Wer sind wir? Und hat das Platz auf einem Post-it?
Unter der Regie von Jean-Pierre Cloutier agieren Eric Bates und Mason Ames voller Power gepaart mit einer Dosis Verletzlichkeit. Alexandra Royer und Eve Bigel verkörpern den zuweilen atemberaubenden akrobatischen Part in Verbindung mit einer gewissen Kontrolle über das Geschehen. So starten sie auch unbewusst einen Timer, der dem Stück ein Ende setzt. Oder nicht? Gespoilert wird hier keinesfalls, keine Sorge.
Sweat & Ink ist eher subtil angelegt, die Wow-Momente sind sehr bewusst platziert. Deutlich zu sehen und zu hören: Die Magie springt über, ein Großteil des Premieren-Publikums erhebt sich am Ende im Orpheum. Neugierig geworden?
Am 3., 4. und 5. 1. 2022 gibt es Sweat & Ink noch um 19.00, am 6. 1. um 15.00 im Grazer Orpheum zu sehen.
Foto: Martin Hauer / Cirque Noël