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La Strada Blog / 4 eine Meinung aus dem Publikum

LaStrada ist die schönste Zeit im Jahr.

Gespanntes Warten am Grazer Hauptplatz – was wird jetzt gleich passieren hier bei LaStrada?
Es ist wieder soweit, aufmerksamen Stadt-Graz-Flanierern und -Flaniererinnen sind die LaStrada-Flaggen in der Herrengasse schon längst aufgefallen und auch der kunstinteressierte Grazer bzw. die kunstinteressierte Grazerin wissen Bescheid – Ende Juli / Anfang August ist LaStrada-Zeit in Graz.

OK gleich vorweg, ich bin wahrscheinlich etwas voreingenommen was das Festival betrifft: Ich habe die letzten vier Jahre an drei verschiedenen LaStrada-Projekten als Künstlerin (genau genommen als Chorsängerin des Chors nota bene) mitgemacht – aber die Einzigartigkeit dieses Straßenkunstfestivals verspürt man vielleicht sogar noch mehr als Zuseher/in bei den verschiedenen (großteils kostenlosen) atemberaubenden und zauberhaften Vorstellungen.

Doch was macht diese Einzigartigkeit aus? Ja, man braucht die Künstler/innen aus den verschiedensten Ländern dieser Welt, die allesamt großartig sind, aber man braucht auch Zuseher/innen, die sich mit auf die Reise begeben. Sei es jetzt geplant (so wie bei mir: ich habe mir ein Programm geholt und alles eingezeichnet, was ich sehen möchte) oder ungeplant, wenn man nach einem Arbeitstag noch kurz was in der Stadt erledigen möchte und “gezwungenermaßen” in eine Kunstaktion reinläuft. Und stehen bleibt. Und schaut. Und sich fragt: “Was machen die da?” Und man beginnt dann mit den Menschen, denen es ähnlich geht und die sich ähnliches denken, zu reden. Manchmal verbal, manchmal auch nur gestikulierend – aber es entsteht ein Dialog und ja, das passiert sonst nicht so schnell.

Und das Schöne bei LaStrada: es ist meistens ein positiver Dialog. Gut, man kann darüber diskutieren, wenn das Thema “Müll” aufkommt (KompleX KapharnaüM), wie positiv der Dialog dann wird; ein seltsames Gefühl kommt in einem da schon auf, wenn man den eigenen Müll auf einmal am Hauptplatz verstreut sieht… aber man macht sich wahrscheinlich noch länger über sein eigenes Konsumverhalten Gedanken und in Wirklichkeit hat auch dieses Projekt ein “Happy End” aus meiner Sicht.

Apropos Dialog – das ist (war) dieses Jahr auch ein bewusst gemachtes Projekt. Finde ich ebenfalls großartig! (http://www.lastrada.at/atsa-when-art-takes-action-ca/)

Was man neben den akrobatischen und musikalischen Leistungen, die an verschiedenen Orten in Graz gezeigt werden, nicht missen darf, sind die “Open Dance”-Abende in der Kaiserfeldgasse, an denen auf der Straße Musik gemacht wird, getanzt wird, die Zeit vergessen wird und man sich noch südlicher als in Graz zu Hause fühlt.

Und jetzt raus, auf die strada und genießen und verzaubern lassen – bis zum nächsten Mal im Jahr 2018 dauert es wieder sehr lange!
Gastbeitrag von @auscarmen *

* Carmen Maria Außerhuber lebt und arbeitet seit 6 Jahren in Graz. Man trifft sie online meist unter @auscarmen

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