Julia Lajta-Novak: „Federwach das Vorwärts. Leichtathlyrik“. Verlagshaus Hernals 2015.
Die Autorin ist eine ausgewiesene Literaturexpertin mit einer beeindruckenden Reihe an wissenschaftlichen Arbeiten. Sie ist aber auch Stabhochspringerin a. D. und verbindet mit diesem Buch ihre beiden Leidenschaften. Das Ergebnis: Leichtathlyrik. Klingt außergewöhnlich und ist es auch.
Hommagen an amerikanische Sprinterinnen, eine radschlagende Kärntner Kugelstoßerin oder den legendären Fosbury Flop stellen einen wichtigen Teil des Buches dar. Eine andere Perspektive ist der Sprache der Trainerinnen und Trainer gewidmet sowie den inneren Monologen der Sportlerinnen und Sportler, die hart für ihre Erfolge arbeiten müssen, nur um dann einige wenige Minuten im Wettkampf zu erleben. Und dann gibt es Texte über den Sportleralltag wie die letztlich humorvolle gelöste Begegnung mit dem Athleten, der auf der Nebenbahn trainiert und so ganz nebenbei einen typischen Machospruch loslässt. Am selben Tag, an dem vom schweren Trainingsunfall der Stabhochspringerin Kira Grünberg in den Tageszeitungen berichtet wird, lesen wir dieses Buch gleich noch um eine Spur nachdenklicher. Am Ende gibt es bei Julia Lajta-Novak jedenfalls eine Spur Trost, wenn im Frühstadion die Sonne aufgeht und es heißt:
Bahn frei
Lunge frei
alles gut