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Musik

CDs des Monats Februar

Worried Man & Worried Boy, Problembär Records / Rought Trade, 2015

Herbert Janata ist einer der interessantesten, wenn auch nicht prominentesten, Musiker des so genannten Austropop. Mit seiner Worried Men Skiffle Group war er mehr als 50 Jahre lang aktiv und schuf Klassiker wie „Der Mensch is a Sau“. Sebastian Janata, Schlagzeuger der nicht gerade unbekannten Band Ja, Panik macht auf dieser CD erstmals mit dem Herrn Papa öffentlich Musik. Wunderbar Wienerisches, Frisches und Altes mischt sich da zu einem heiter-grantigen Programm, das sicherlich auch live wunderbar funktioniert. Im September 2014 haben die beiden, verstärkt durch den grandiosen Nino aus Wien, die Single „Der schönste Mann von Wien“ veröffentlicht, nun folgt Ende Feber die erste CD mit 11 Songs, die klingende Titel tragen wie „Trottl kannst mi haßn“ oder „Grezn“. Kategorie: Darf in keinem aufgeklärten Haushalt fehlen!


Harry Dean Stanton: Partly Fiction, omnivore recordings, 2014

Ebenfalls nicht immer grenzenlos fröhlich agiert Schauspiel-Größe Harry Dean Stanton vor der Kamera – und wohl auch nicht im richtigen Leben. Umso schöner, dass er seine manchmal zarte, manchmal raue und manchmal brüchige Stimme auch zum Singen einsetzt. David Lynch gehört zu den erklärten Fans des lakonischen Sängers, der den Staub der Landstraße, die verblasse Liebe und den Whiskey aus Tennessee vermengt und dazu klassische Songs wie Blue Bayou in noch nie gehörter Reduktion zum Besten gibt. An der Gitarre begleitet ihn seit den 1980er Jahren Jamie James, bekannt von den Kingbees. Die CD ist quasi der Soundtrack zur verfilmten Mini-Bio „Partly Fiction“, die Sophie Huber mit und über Stanton drehte. Anspieltipps: „Danny Boy“ und „He’ll have to go“
Prädikat: Cool & Sensitive!

The Neatpickers: Feverish hearts, Lindo / Hoanzl 2015

Der gemeinsame Nenner zwischen Wien und der nordamerikanischen Pampa könnten die sechs Neatpickers mit ihrer zweiten CD werden, zumal ihr Debüt in heimischen Medien sehr wohlwollend aufgenommen wurde. Bandleader Bruno Geissmann hat selbst einige Jahre in Tennessee verbracht und weiß, wovon er singt. Die 13 Songs stammen allesamt aus seiner Feder und werden zumeist zweistimmig vorgetragen. Dazu gibt es die üblichen Verdächtigen (Gitarre, Drums, Bass) plus Violine. Die CD beginnt sanft, fast verhalten, nimmt aber im Verlauf an Tempo und Kraft zu, mündet zuweilen sogar in deutliche Anklänge an Polka und Tango. Live gibt es die fiebernden Herzen erstmals am 5. Feber in der Wiener Sargfabrik zu erleben. Liebhaber des amerikanischen Liedguts werden den Besuch nicht bereuen.

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