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James Franco: Palo Alto. Eichborn Verlag 2011/2012

 

James Franco ist – so weiß es der Klappentext – Schauspieler (Spiderman, Milk, 127 Hours), Regisseur, Produzent, Maler, Schriftsteller und – das vermuten wir – wahrscheinlich auch Profiboxer, Fliegenfischer und Karaoke-Weltmeister. Und das ganze mit Jahrgang 1978, Respekt. Sein Werk Palo Alto ist nicht sehr autobiographisch, wollen wir hoffen, denn es geht um jugendliche Torheiten aller Art, meist alkoholinduziert und mit einer Überdosis Testosteron versehen. Das fängt bei kindischen Schülerstreichen an und endet mit Mord und Totschlag. Das ganze liest sich wie aus der amerikanischen Schreibwerkstatt, flott, rotzig, ein bissl provokant, huch. Und es liest sich flott und gut, zugegeben, wäre da nicht die schwer zu übersehende Tatsache, dass wir das alles irgendwie schon mal vor uns hatten. Von anderen Autoren, in anderen Zusammenhängen. Ein Kunstprodukt also, in etwa so als würde Justin Bieber sein nächstes Album mit dem Wu Tang Clan aufnehmen und am Cover als Bad Boy posieren. Also eigentlich weder ein Buch für Trash-Liebhaber (die werden es erdiger haben wollen) und schon gar keine Empfehlung für Menschen, die neue Literatur kennenlernen wollen. Schade um die toten Bäume.

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