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Das war LIDO Tag 1

LIDOSOUNDS
am 28. Juni

Das Festival in Linz feierte vergangenes Jahr seine Premiere. Und heuer war gleich wieder einiges neu. Der Donnerstag wurde auch schon bespielt, aus dem Zelt bei der zweiten Bühne wurde eine Freiluftfläche (gute Idee!) und das Gewitter blieb zumindest am Freitag aus.

Das Lido ist ein Riesending, der Freitag war sehr stark nachgefragt. Nachdem am Eingang Leute Tickets kaufen wollten, gehen wir davon aus, dass es so gut wie ausverkauft war. Die hohen Temperaturen am Urfahraner Markt machten nicht nur dem Publikum zu schaffen, sondern auch Gossip, die ohnehin gesundheitlich angeschlagen waren, wie Beth Ditto mehrmals betonte. Dennoch schlug sich die Band extrem gut, auch die Stimme der exzentrischen Diva hielt. Zuvor machten unter anderem schon Roy Bianco und die Abbrunzati Boys Sommerstimmung auf der zweiten Bühne, die zu diesem Zeitpunkt noch leicht erreichbar war.

Die größte Überraschung des Tages kam danach. Marc Rebillet, von dem wir davor nur einige Sachen gestreamt haben, fuhr mit Feuerstößen und bombigen Beats den Fans in die Tanzbeine. Auch ihm wurde es heiß, wie sein Auftritt mit nacktem Oberkörper in Unterhose bewies. Der Typ hat einen ordentlichen Knall und das brachte er perfekt auf die Bühne. Hozier auf der großen Stage hingegen wirkte etwas verloren, vielleicht können wir aber auch einfach nicht viel mit der Musik anfangen, die nicht weiß, was sie sein will.

Ganz anders unsere Freunde aus Deutschland. Deichkind lieferte eine gewohnt riesige Bühnenshow und einen mitreißenden Auftritt. Ziemlich mutig, die Jungs auf die kleinere Bühne zu schicken, denn da draußen beim Eingang warteten noch zahlreiche Leute, die zu spät los gestartet waren. Das ist nun einmal eine Regel beim Lido: Wenn du deinen Lieblingsact sehen willst, schau, dass du frühzeitig dort bist. Wenn du nicht drinnen bist, war es nicht dein Lieblingsact, sondern du hast Zeit beim Bierstand verloren. Die Wartezeiten dort waren nämlich beachtlich und zugleich sehr unterschiedlich. Gutes Zeit-Management machte sich bezahlt. Jedenfalls: Grandiose Show der Deichkinder mit geilem Bühnenbild und einem Sound, der uns fast ein bissl fetter und dichter erschien als da drüben am großen Platz, wo sich das ganze etwas schneller über die Stadt verteilt – dazu kommen wir noch.

Krönendes Finale auf Stage Nr. 1: Parov Stelar, der Lokalmatador, der mit großer Bläserbesetzung und sehr feiner Sängerin das Lido zum Swingen brachte. Da hatte auch gleich die ganze Linzer Innenstadt was davon, denn danach sprachen uns einige Leute an, was denn da los sei. Das ist zweifellos ein kritischer Punkt: Ein Festival mitten in der City hört man nun mal. Und eine Gruppe von Anrainer:innen forderte entsprechend mit Transparent auf ihrem Balkon: “Wir lieben gute Musik. Aber hier brauchen wir eine grüne Wiese.” Das richtet sich wohl weniger ans Lido als an die übliche Nutzung des Platzes.

Wir finden es trotzdem super, dass wir nicht auf einem matschigen Acker irgendwo im Nirgendwo feiern sollen, sondern in einer der schönsten und wildesten Städte des Landes. Die nahe Donau haben wir auch heuer zum Baden genutzt. In Linz brauchen manche dafür nicht einmal eine Badehose. Es war nicht ganz unanstrengend, aber es hat sich voll ausgezahlt. Für uns geht es nun in eine kurze Sommerpause, das Lidosound hingegen macht bereits Werbung für 2025. Karten sind ab 1. Juli erhältlich. Und die ersten Acts klingen vielversprechend. Allen, die noch bis Sonntag dort feiern: Ihr habt unseren Respekt. Aber bei dem Line-Up sollte das ein großes Erlebnis werden.

 

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