Edda Engelke: Wir sind durch die Mur geschwommen. Ein Fluss als Grenze zwischen zwei ideologischen Systemen in den Fünzigerjahren. Wissenschaftliche Reihe des Pavelhauses. 2013.
Die Grenze zwischen Österreich und Jugoslawien war bekanntlich eine ebenso sensible wie schwer zu bewachende Angelegenheit. Zu ebener Erde über viele Kilometer entlang der Straße, teilweise mitten durch die Weinberge verlaufend, zu Wasser durch die Mur vorgegeben. Nicht wenige haben es in all den Jahren des Kalten Kriegs versucht, schwimmend vom “Osten” in den “Westen” zu gelangen. Aus unterschiedlichen Motiven und mit wenig mehr im Gepäck als der Hoffnung, den strengen Grenzern zu entkommen und ein neues Leben zu beginnen. Edda Engelke zeigt in diesem Buch, das sich auf die 1950er konzentriert, eine Reihe von mehr oder weniger abenteuerlichen Fluchtversuchen. So akribisch wie möglich recherchiert überzeugt das Buch auch durch seine leicht zugängliche Schreibweise – angenehm unakademisch, wenn man das bei einer wissenschaftlichen Schriftenreihe sagen darf. Eine Empfehlung für alle, die sich für Geschichten mit Geschichte interessieren.