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Buch des Monats Juli

Rainer Krispel: “Der Sommer als Joe Strummer kam”, edition kürbis 2012

So ganz nebenbei ist dieses Buch für uns der Beweis, dass es noch länger gedruckte Werke geben wird. Es ist schon länger als Audiofile auf unseren elektronischen Apfel-Spielzeugen vorhanden, angehört haben wir es aber nie vollständig. Vielleicht auch, weil Rainer Krispel deutlich besser schreibt als vorliest. Der Linzer, der sich auch 2012 noch als Punk sieht, gilt als einer der wenigen in Würde gealterten Indie-Journalisten dieses Landes.


“Der Sommer als Joe Strummer kam” ist eine flotte, schlunzig charmante und gut gezeichnete Erinnerung an die großen Zeiten der Pogues und verschiedenster Post-Punk-Bands. Die Charaktere: junge Menschen wie Gustav, wohl das Alter Ego des Autors, auf der Suche nach sich selbst und dem Biervorrat im Band-Kühlschrank backstage. Krispel gibt dem Leser vor allem auch einen Einblick in die damaligen Linzer Verhältnisse, als sich die Stadt gerade neu zu erfinden begann. Von der VÖEST-Metropole zum (aus Grazer Sicht) oft beneideten Subkultur-Zentrum, das mit Kapu und Posthof gleich über zwei feine Konzertorte samt einer entsprechenden Szene verfügte. Schönes Buch für Veteranen der Indie-Bewegung, aber auch für Junge, die wissen wollen, wo die nächste Retrowelle ihre Ideen geklaut hat.

edition kürbis

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