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herbst-blog Nr. 2: Hello Hi There

Wir schreiben das Jahr 1971. Im niederländischen Fernsehen findet eine Diskussion statt, von der man sich einiges erwartet. Die Geistesgrößen Michel Foucault und Noam Chomsky debattieren über Gott und die Welt. Das Problem: Die beiden können einander nicht ausstehen und so verläuft das Gespräch über weite Strecken im Sand. Diese heutzutage unvorstellbare “Show” nimmt die Amerikanerin Annie Dorsen als Ausgangspunkt eines kuriosen Theaterabends. Im Dom im Berg plaudern zwei Maschinen, genauer gesagt Chatbots, miteinander über die beiden Philosophen, über das Sprechen an sich, über Banalitäten, Bibelzitate und das Verhältnis zwischen Frauen und Männern. Das ist manchmal humorig und manchmal bösartig, zuweilen verfallen die zwei Sprachroboter in Loop-Situationen, aus denen sie sich jeweils auf überraschende Art “befreien”. Über 80 Millionen Möglichkeiten des Dialogs haben Annie Dorsen und ihr Team den Chatrobots verpasst, ein Wagnis also, denn die Regisseurin kann den einstündigen Dialog live nicht mehr beeinflussen. Auch kurze Pausen wurden einprogrammiert, was den sprechenden Robots menschliche Züge verleiht. Nach einer scheinbar einfachen Frage wird da erst einmal kräftig “nachgedacht”. Ein sehenswertes Experiment, das absichtlich “low tech” konzipiert wurde, so gibt es keine Avatare zu sehen, sondern nur zwei Projektionsflächen, auf denen die Aussagen der Robots erscheinen. Den realen TV-Dialog zwischen Chomsky und Foucault gibt es heute ab 18.00 im Festivalzentrum im Forum Stadtpark und auszugsweise auf Youtube.

Hello Hi There, noch heute Montag 27. 9. um 19.30 im Dom im Berg.

foto: wolfgang silveri / steirischer herbst

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