GRAVITY & OTHER MYTHS: „The Mirror“
Die australische Kompagnie Gravity & Other Myths stellt schon eine fixe Größe im Grazer Zirkusjahr dar. Mindestens drei Auftritte beim Cirque Noël und einige Performances bei La Strada haben wir auf die Schnelle gefunden. So viel sei schon zu Beginn verraten: Das heurige Programm, Teil 1, begeistert sicherlich selbst langjährige Kenner:innen.
„The Mirror“ zeigt Badezimmerszenen, Morgenroutinen, intime Begegnungen, innige Liebe, vor allem aber hochklassige Akrobatik, die sich einzig und allein auf die Wirkung der Schwerkraft und des Körpers verlässt. Menschen stapeln sich übereinander, es wird gesprungen, geschwungen und gelaufen – und immer wieder spielt auch der schwarze Vorhang eine wichtige Rolle. Das Bühnenbild und das Licht, die LED-Elemente, Kamerafahrten und Selfie-Aufnahmen machen aus dem Abend eine leuchtende Show.
Dazu kommt die musikalische Ebene mit einem sehr präsenten Gesangspart, der mit Glamour und zartem Schmalz durch die Popgeschichte gleitet. Die angeblich so stille Jahreszeit, sie kann hier für mindestens 75 Minuten Pause machen. Dieser Zirkus ist für die Weihnachtszeit übrigens auch ganz schön körperbetont, die Outfits verhüllen nur das Allernötigste. So viel Pop & Popo sieht man auf der Bühne, dass auch die strenge Oma und der wohlerzogene Opa das zu Weihnachten für gerade noch tolerierbar befinden werden.
Am Ende eines mitreißenden Feuerwerks aus Tanz, Körperkunst und Pop-Hymnen (Eurythmics, Falco, REM, …) gibt es Standing Ovations vom Premierenpublikum. Die Ergriffenheit in den Augen der Artist:innen ist wohl nicht gespielt. Mit so viel Energie aufgeladen, kann das hier nur ein voller Erfolg werden. Soll heißen: Investieren Sie in Karten, es zahlt sich hundertprozentig aus.
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Weitere Termine: 21. 12. bis 23. 12. sowie 25. bis 29. 12. im Orpheum Graz – genaue Uhrzeiten, Infos und Tickets unter www.cirque-noel.at
Teil 2, „10.000 Hours“, dann ab 3. Jänner 2025 – wir werden berichten…
Foto: © Cirque Noël Graz / Nikola Milatovic