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Tonträger des Monats September / INT

BABA ALI: “Memory Device”, Memphis Industries, VÖ 27. 8. 2021

Baba Ali stammt aus New Jersey und lebt in London. Auf diesem spektakulären Debut-Album beweist er Vielfältigkeit, haut einen Hammersong nach dem anderen raus. Rock, Hip Hop, aber auch Anklänge an Soul, Electro, der Mann kann offenbar alles – und das in einer trockenen Coolness, die großes Entertainment bringt.

Man hört einen Song, dann den zweiten – und dann weiß man: Das muss man haben. Ein geniales Album. Hört selbst!

Foto: William Spooner

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JOSÉ GONZALEZ: “Local Valley”, City Slang VÖ 17. 9. 2021

Stilwechsel. Das vierte Studioalbum ist das nun. Und es beginnt mit einem traumhaften Song: “El Invento”, sein bisher einziger Track auf Spanisch, zum ersten Mal live gespielt beim Nobelpreis 2020 – auch nicht schlecht, Herr Specht. Das mit Nobel und Schweden ist übrigens nicht sooo zufällig, Señor Gonzalez lebt in Göteborg.

Haben wir schon erwähnt, dass er eine der berührendsten Stimmen im heutigen Singer-Songwriter-Pop-Business besitzt? Dass er mit einfachsten Mitteln (Gitarre, Bass, Stimme) Stimmungen schafft, wie andere nicht mit den größten Orchestern dieser Welt? Und dass er international mittlerweile eine beachtliche Größe erreicht hat, die man angenehmerweise der Produktion nicht anhört? Die dreizehn Songs führen uns auf eine Reise ins Innere. Macht nachdenklich und doch großen Spaß. Schön, dass sich da einer zurückhält bei der Üppigkeit, aber niemals bei der Qualität. In seiner Art: Einsame Spitze!

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BITE THE BULLET: “Vices”, Nordic Music Society , VÖ 20. 8. 2021

Wir nehmen Speed auf. Denn diese Dänen haben das Ortsgebiet des “Local Valley” hinter sich gelassen und brausen auf der Küstenstraße dahin. Ziel der Übung: Sich selbst aus den Augen verlieren. Und wohl auch den Verstand.

Zitat der Band: „How would it sound if Jack White invited Daft Punk to produce an album and let Tama Impala be in charge of the recordings?“

Aber: Das ist nicht einfach durchgeknalltes Zeug aus Skandinavien, sondern Big Pop, der Liebe mit Spaß verbindet. Und so gesehen: Eine der erfreulichsten und heitersten Platten, die uns in diesem September begleiten.

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LOW: “Hey What”, Sub Pop VÖ 10. 9. 2021

Gehts bitte noch schräger? Ja, definitiv! Low haben da jetzt angeblich die 13. Platte in 27 Jahren Schaffensgeschichte vorgelegt. Und “Hey What” zupft dir die letzten Sicherungen aus dem Schädel, jede Wette. Das ist nicht einfach Krach, sondern das will dir richtig an die Substanz gehen. Mit Sounds, die zwar verstören und irritieren, aber immer auch vorwärts gehen und fetzen. Mit Songs, die dich glauben lassen, dein Plattenspieler gäbe demnächst den Geist auf. Ein eigenwilliges Juwel. Fett, zerzaust, für Mutige.

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FISCHER-Z: “Til The Oceans Overflow”, PIAS Records, VÖ 8. 10. 2021

Das ist nun einmal eine unserer Alltime-Lieblingsbands. Und das Schönste an diesem großartig irrsinnigen Dauerprojekt von John Watts: Nach einem dezenten Durchhänger ist man seit etwa zwei Jahren wieder voll auf der Höhe der Zeit.

Und: Mit diesem neuen Album ist Mr. Watts sogar besser denn je – oder zumindest: Stark wie schon lange nicht mehr. Eine angenehme Menge an Bombast, die Stimme in sehr guter Form, die Songs haben ordentlich Druck. Und obwohl Fischer-Z immer noch in erster Linie nach sich selbst klingen, haben sie sich auf eine sehr coole Art neu erfunden.
Große Liebe!

 

 

 

 

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