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Haubentaucher des Monats

Haubentaucher des Monats: Alexander Wrabetz

Social Media Stratege in eigener Sache

Zuerst ist es uns im Sommer aufgefallen. Der ORF-Chef hat offenbar die Kontrolle über die digitale Eigen-PR ein klein wenig verloren. Wer um Himmels willen bewirbt auf seinem privaten Instagram-Account Selfies und sonstige mittelprächtige Urlaubsfotos ohne Anlass, aber mit reichlich Kleingeld? Wir hoffen doch, dass die „sponsored posts“ aus der Privatschatulle finanziert wurden. Es hat bisher jedenfalls noch nicht viel geholfen. Der Mann, dessen Content zu mindestens 50% aus Bildern von sich selbst mit irgendwelchen Senioren-Influencern (z.b. Peter Schröcksnadel oder Helga Rabl-Stadler) besteht, hat gerade mal 2.078 Follower und -innen. Das schaffen relativ viele Leute auch ohne Werbegeld.

Aber den Vogel schoss Wrabetz ab, als er Ende Jänner begann, ihm nicht genehme journalistische Recherchen des Spiegel auf Twitter zu kritisieren. Ö1-Mann Stefan Kappacher hielt munter dagegen und verteidigte die Arbeit der Kollegen. Bei allem Respekt, wie er betonte. Das wiederum ließ Wrabetz keine Ruhe, der umgehend twitterte: „Ist ja nicht üblich das (sic!) unternehmensinterne Angelegenheitem (sic!) so transparent besprochen werden (…)“.

Das, geschätzter Herr, ist aber auch nicht üblich. Und irgendwie auch verstörend. Die Tweets des großen Meisters sind in Sachen Rechtschreibung generell grenzwertig, wie schon „Der Standard“ anhand einer anderen spontanen Wrabetz-Äußerung feststellte. Aber auch sonst gilt der alte Satz „si tacuisses“ für Medienmanager wohl ganz besonders. Und bitte, Monsieur, verschonen Sie uns mit weiterer Instagram-Werbung, wir sind echt nicht die Zielgruppe.
Danke, vielmals!

Foto: Von Martin Majnaric/Fotoredaktion ORF – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29738068

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