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Haubentaucher des Monats

Haubentaucher des Monats: Türkis in Gries

Die Demokratie hat einen schweren Stand in der Welt. Das beweist nicht nur das Trumpeltier, das seinen Posten nicht räumen will, sowie seine “Fans”, die protestierend vor das und in das Capitol zogen. Von der chinesischen Führung, die womöglich einfach mal den Gründer von Alibaba abzieht, weil er ein klein wenig Kritik geäußert hat – von Putin, Lukaschenka und Konsorten wollen wir gar nicht reden.

Aber was im Großen nicht funktioniert, läuft auch im Kleinen schief. Im süßen Städtchen Graz etwa schafft es die Volkspartei nicht, sich an grundlegende Spielregeln zu halten und begeht damit möglicherweise am Ende mehr als nur kleinräumige Fouls. Da war zuerst der Bezirksvorsteher von Jakomini, der eigentlich zur Halbzeit seinen Job aufgeben sollte, als es dann aber soweit war, hatte er doch keine Lust mehr. Und dann passierte Anfang Jänner der nächste “Schnitzer”. Die Grünen, die SPÖ und KPÖ hatten im Bezirk Gries aufgrund der Wahlergebnisse ebenfalls eine zeitliche Amtsteilung vereinbart. Als nun Tristan Ammerer (Grüne) als Bezirksvorsteher zurücktreten wollte und Nina-Marie Wolf (SPÖ) ihr Amt annehmen sollte, waren leider, leider zu wenig VP- und FP-Bezirksräte anwesend, so dass die Wahl nicht zustande kam. Danach kamen halbherzige Entschuldigungen (“musste arbeiten”, “hatte familiäre Verpflichtungen”), was uns zu einer Überlegung führt: Könnten solche Amateur-Politiker*innen sich nicht einfach komplett ins Privatleben zurückziehen? Und könnte die Grazer ÖVP endlich lernen, was Fairness heißt? Von den Blauen unter den Herrn Eustacchio und Sippel erwarten wir diesbezüglich ohnehin: Nichts.

Update: Beim zweiten Anlauf am 12. Jänner hat es dann doch funktioniert. Alle beruflichen und sonstigen Termine waren geklärt, die Mehrheit der Bezirksräte (und -innen) wählte Wolf zur neuen Chefin. Es möge dies ein Einzelfall gewesen sein…

Foto: Von Robert Niessner (freezerfreezer) – Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1563214

PS: Kleiner Trost: Andere bürgerliche Parteien klammern sich auch mit aller Macht an ihre Sesselchen. Manche sogar mit der Hilfe von Fußmatten…

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