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La Strada 2020/2 Signal in Graz

Strijbos & Van Rijswijk
Signal in Graz

Wer sich dieser Tage durch die Grazer Innenstadt bewegt, wird an unterschiedlichen Orten Gesang aus Lautsprecherinstallationen hören. Bis 30.7. werden urbane Räume wie Kaiser Josef Platz, Eisernes Tor, Joanneumsviertel etc. vormittags und abends mit Gesang durchflutet. Flaniert man in der Zeit von 18.00 bis 21.00 Uhr durch die Stadt, kann man zusätzlich das Glück haben, die Urheberinnen dieser Gesänge dabei zu erleben, wie sie die Soundinstallationen vervollständigen.

Aus dem Nichts kommend befüllen die sechs Sopranistinnen aus Österreich und den Niederlanden die Räume – einmal mit Megaphonen bestückt einer Choreographie folgend, dann am Brunnenrand im Kreis wandernd. Die unangekündigten Auftritte erzeugen Kontraste, kommt doch nicht das Publikum zum Konzert, sondern das Konzert mitten ins urbane Leben.

So singen die sechs Künstlerinnen gegen Skateboarder an, welche erst nach und nach erkennen, dass sie sich mit ihren Tricks inmitten einer fulminanten Klangwolke bewegen, lassen Gespräche der Eis schleckenden Familien am eisernen Tor verstummen oder versetzen eine Handvoll zufälliger Museumsbesucher*innen in Erstaunen. Faszinierend ist, dass die Kontraste dem Zauber nichts anhaben. Der wunderbare Gesang taucht auf, ist da, füllt die Lücken, verschafft sich Raum und taucht wieder ab. Die Skateborder klackern ihre Tricks weiter, man fachsimpelt weiter, welche die beste Eissorte sei, und setzt seinen Weg durch die Stadt fort. Bereichert allerdings durch den nachklingenden Gesang von Strijbos & Rijswijk.

Bericht: Martin Brischnik
Foto: © strijbos & van rijswijk

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