Tillmann Prüfer: „Kriegt das Papa, oder kann das weg? Ein Vater und vier Töchter“, Rowohlt Verlag / Kindler, Dezember 2019
Wer den Kolumnisten des ZEIT-Magazins Tillmann Prüfer nicht kennt, den müssen wir an dieser Stelle aufklären. Es ist dies kein Bücher FÜR Kinder, sondern eines ÜBER Kinder. Oder Jugendliche. Oder sowohl als auch.
Prüfers Töchter sind zwischen 6 und 20 Jahre alt – und natürlich sind sie auch sehr verschieden. Wie es sich mit diesen Geschöpfen unter einem Dach lebt, das erzählt Prüfer nicht nur in seiner wöchentlichen Kolumne, sondern glücklicherweise auch in diesem Buch auf charmante und humorvolle Art. Wie jeder wirklich gute Autor stellt er sich dabei nicht als strahlenden Held in den Mittelpunkt, sondern schildert sich eher als tendenziell tolpatschigen Familien-Don Quixote in den Wirren des noch jungen 21. Jahrhunderts.
No Auto, no cry
Eines der größten Probleme aus Sicht der Kinder: Der Papa weigert sich, Auto zu fahren. Dabei wäre der Untersatz da und der Führerschein vorhanden. Unglaublich unpraktisch. Dafür aber beweist er sowohl auf dem Pferdehof als auch in Sachen Klima-Demo, wie lernfähig er ist, wie schwer es aber auch ein „moderner“ Vater heute hat. Er soll konsequent und doch verständnisvoll sein, soll dafür sorgen, dass seine Kinder wenigstens minimal bekleidet außer Haus gehen und dann ist da noch das Faschingskostüm für die Kleinste, das ungünstigerweise…
Ein wunderbar sympathisches Büchlein für alle, die schon reichlich Kinder haben oder die Aufzucht von ebensolchen aller Widrigkeiten zum Trotz in Erwägung ziehen.