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Haubentaucher des Monats

Haubentaucher des Monats Juni

Heinz-Christian Strache, schlechter Verlierer

Der FPÖ-Chef, der so gehofft hatte, einen der Seinen als Präsident in die Hofburg zu bringen, tat sich schon in der Vergangenheit schwer mit Niederlagen – oder mit Siegen, die geringer ausfielen als erwünscht. Schuld sind in seinem Weltbild sowieso immer die anderen. Die “Ausländer”, die “Wirtschaftsflüchtlinge”, der “Rotfunk” – eine ganze Armada an Feindbildern schleppt der stets aufgeregte Rechte vor sich her. Diesmal ist die Niederlage so knapp – und wohl auch so unerwartet – ausgefallen, dass Strache in die Vollen geht. Die Briefwahl, die mitverantwortlich war für den Sieg Van der Bellens, soll abgeschafft werden, forderte der Blaue jüngst in Klagenfurt. Und heute verkündete er außerdem öffentlichkeitswirksam eine Anfechtung der Stichwahl. Vermutlich wird das Gezeter um jedes Wahlergebnis nun an schrillen Tönen zunehmen, solange bis Strache endlich dort ist, wo er so gerne wäre: an der Macht.

Rot und Schwarz arbeiten übrigens gerade intensiv daran, ihm das ehebaldigst zu ermöglichen. Die GroKo in Wien gerät sich auch unter dem neuen Kanzler bei jeder Kleinigkeit in die Haare, der Außenminister hat anscheinend jedes Maß an Anstand verloren und auf regionaler Ebene (etwa in Graz) landet die eine Partei vor Gericht und die andere versucht sich in Versorgungspolitik der alten Schule.

Foto: Manfred Werner – Tsui – Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11803655

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