Eric Boullier, Presseoffizier in der Boxengasse
„Journalismus heißt, etwas zu drucken, von dem jemand will, dass es nicht gedruckt wird. Alles andere ist Public Relations.“ Dieses Zitat wird gerne dem großen George Orwell zugeschrieben, jedenfalls hat der Satz in Zeiten wie diesen nichts an seiner Gültigkeit verloren. Ganz im Gegenteil, möchte man eher meinen…
Wenn es wahr ist, was die Kleine Zeitung kürzlich berichtete (und wer wollte daran zweifeln?), so soll McLaren Teamchef Boullier angesichts der Diskussionen rund um den GP in Russland gefordert haben, kritisch berichtenden Journalisten ratzeputz und auf der Stelle die Akkreditierungen zu entziehen. Das könnte ein Modell sein, dass Herr Putin und Konsorten künftig nicht nur für Autorennen einsetzen. Weitere mögliche Interessenten an dieser neuen Art von Pressearbeit: Die PR-Abteilung der Wiener Polizei, die heimische Politik und wohl auch so mancher Kulturveranstalter, der Kritik bislang zumindest mit miserablen Pressekarten sanktionierte. Blöd nur, dass es neben der herkömmlichen Journaille auch noch das Netz gibt. Und das vergisst so Nebensächliches wie Monsieur Boullier bekanntlich nie.