Kategorien
Festivals

La Strada Blog Part 1: Im Zeichen des Nashorns

Compagnia Finzi Pasca: La Veritá

Das Stück beginnt eigentlich bereits Stunden vorher. Am Vormittag wird der Vorhang in der Grazer Oper sorgfältig entrollt und mit einigem Trara installiert. Es ist dies allerdings auch nicht irgendein Bühnenbild, sondern ein kostbares Original von Salvador Dalí, das er 1944 für das Ballet Tristan und Isolde entwarf und das erst seit einigen Jahren wieder in der Öffentlichkeit zu erleben ist.

Das Bild ist ein wichtiges Handlungselement von La Veritá, aber bei weitem nicht das einzige. Da wäre die Musik, mitreißend und dramatisch. Die schier unglaublichen akrobatischen Kunststücke und Verrenkungen, die sich freilich immer als Teil der Inszenierung erleben lassen. Und die wunderbar sensible Komik, die all dem innewohnt. Das vielleicht Außergewöhnlichste aber sind die Bilderwelten, die Daniele Finzi Pasca auf die Bühne des Grazer Opernhauses zaubert. Mit kleinen Details, mit Licht und Stimmungen, dann auch wieder mit beträchtlichem Aufwand wird hier gearbeitet. Nashörner, tanzende Dalís, eine verliebte Puppe und ein wilder Stier treten auf. Ein zauberhaftes Stück Theater entsteht da vor den Augen des Publikums, eine mehr als würdige Eröffnung für das Festival.

Wer das Festival La Strada 2014 in seiner Gänze beurteilen will und La Veritá nicht gesehen hat, macht einen großen Fehler. Damit es gar nicht soweit kommt: Das Stück ist von Dienstag, dem 5. August, bis Freitag, dem 8. 8., in der Grazer Oper zu sehen. Große Empfehlung!

Foto: La Strada 2014 / Finzi Pasca / LaVeritá ©Viviana Cangialosi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert