Ein Grazer Springinkerl in Geldnöten
Unbestritten ist, dass Stefan Auer als Konzertveranstalter seit Jahrzehnten das Grazer Kulturleben maßgeblich prägt. Unbestritten ist aber auch, dass es rund um die Finanzen des Zeiger-Gründers derzeit 5 vor 12 steht. Gehörige Außenstände bei der AKM, ein Privatkonkurs, der offenbar mangels Masse nicht abzuwickeln ist und ein abgesagtes* Springfestival stehen heuer zu Buche. Und dass trotz fürstlicher Zusagen von Fördergebern, die im Vorfeld in der Höhe von rund 178.000 Euro kolportiert wurden. Zur Zeit steht nicht fest, ob die Käuferinnen und Käufer von Early-Bird-Tickets sich ihre Karten in die Haare schmieren können oder ob jemand in die Bresche “springt”. Zur Erinnerung: Eigentlich sollte EIN Fest der elektronischen Kunst Ende Mai über die Bühne(n) gehen.
Erstaunlicherweise kocht der Volkszorn nur sehr leise, gerade auf den diversen Facebook-Seiten rund um Spring hätte man mehr Aufregung erwartet. Der Name “Springfestival” wurde jedenfalls von der Privatperson Auer gerade noch rechtzeitig verkauft, ehe der Masseverwalter darauf hätte Zugriff nehmen können. Zeigt sich hier am Ende doch so etwas wie wirtschaftliches Geschick in eigener Sache?
*Update: Spätestens seit dem 9. April gilt es nun als fix: Es wird nicht ein Festival geben, sondern gleich zwei. Zur annähernd selben Zeit, mit annähernd der selben Ausrichtung und im Kampf um genau die selben Fördergelder. Die DJs, die Szene der Stadt, die Veranstalter – all das hat sich in zwei Fraktionen gespaltet. Auch dafür darf man in erster Linie unserem Haubentaucher des Monats danken.