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Buch des Monats

Buch des Monats September

Michael Palin: „Hemingways Stuhl“, Haffmans Verlag 1996 sowie einige andere Ausgaben.



Ja, das ist DIESER Michael Palin. Der von den Monty Pythons. Und ja, dieser Roman ist nicht brandneu. Dennoch hat er uns wunderbar durch den Sommerurlaub begleitet. „Hemingways Stuhl“ ist kein Schenkelklopfer, sondern ein subtiler und sensibler, sehr britischer Roman. Es geht um die Rettung einer Postfiliale, vielleicht aber auch um eine ziemlich großartige Auseinandersetzung mit Globalisierung, Liberalisierung und dem Triumph der Karriere über die Moral. Wer will, kann im skrupellosen jungen Manager, der reihenweise Postler rausschmeißt und selber heimlich mit der Konkurrenz windige Deals abschließt, überwältigende Parallelen zu Leuten wie Peter H., Karlheinz G. oder Walter M. entdecken. Eine zweite nicht weniger wichtige Geschichte in Hemingways Stuhl bildet die Liebe des Helden Martin zum Autor Hemingway, die daraus resultierende Sammelleidenschaft und die intensive Diskussion mit einer amerikanischen Uni-Lektorin, die letztlich zu einer seltsamen Beziehung der beiden führt. Ein schönes und im Übrigen auch sehr gut übersetztes Buch, das auf amazon nach wie vor erhältlich ist. Die dort zu findenden, großteils negativen Kritiken können Sie getrost vergessen.

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