„Kafka | Heimkehr. Theaterprojekt mit Texten von Franz Kafka“, Schauspielhaus Graz Dass Franz Kafka ein gröberes Problem mit seinem Vater Hermann hatte, ist quasi amtsbekannt. Der Sohn, der heute als einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren gilt (ohne dass dies sich verifizieren ließe), schrieb seinem Erzeuger im November 1919 einen Brief, den man als finale Abrechnung sehen kann. Das Schriftstück voller Bitterkeit war immerhin ganze 103 Seiten lang. Bekommen hat es…
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Felix Hafner und Ensemble: „Ein Volksliederabend in Addis Abeba“ Wenn der steirische herbst in der Gegenwart „Performance“ zu einer Veranstaltung sagt, ist Toleranz gefragt. Das gilt auch für den letzten Abend des Festivals 2024. Die eine oder andere zarte Parallele zum hier nicht besonders freundlich besprochenen Stück „EMPIRE“ tut sich beim Abschluss auf. Der entwaffnende Satz fällt nach einer Viertelstunde: „Jetzt haben wir eigentlich nichts mehr“. Zugegeben: Über die Reise…
weiterlesenTheater im Bahnhof: „Spiel mir das Lied von Knittelfeld oder die Pubertät der FPÖ (2024)“ Selten war ein Stück des Theater im Bahnhof so nah dran am unmittelbaren politischen und sozialen Geschehen und zugleich an der Zeitgeschichte des noch jungen 21. Jahrhunderts. Bei der Nationalratswahl Ende September 2024 gewann in Knittelfeld, der einst tiefroten Eisenbahner-Stadt, die FPÖ satte 16,1 Prozentpunkte dazu und belegte damit klar Rang 1 mit insgesamt 37,61…
weiterlesenFranz von Strolchen: „EMPIRE: Rooting for the Anti-Hero“, Performance Die Geschichte hinter dem Stück dürfte zumindest Fußballinsidern mit steirischem Hintergrundwissen bekannt vorkommen: Der Grazer Sportclub, der heute in der Gebietsliga Mitte spielt und das in der legendären „Gruabn“, war in den frühen 1930er Jahren so spielstark, dass er eingeladen wurde, eine aufwändige Reise nach Java, Sumatra, Singapur und Ceylon zu unternehmen. Dieses historische Motiv, das durch Tagebücher und Spielberichte recht…
weiterlesen„Baro d’evel: Qui som?“ Die französisch-katalanische Kompagnie war schon des Öfteren bei La Strada und so haben wir schon etliche ihrer stets außergewöhnlichen Stücke erlebt. Im Haubentaucher-Archiv findet sich etwa eine Kritik zu „Bestias“ aus dem Jahr 2018. Dort ist der interessante Satz zu lesen, die Truppe habe ein „philosophisches, fast dadaistisches Programm erstellt, das zwischen grandiosen Szenen und nihilistischem Leerlauf wechselt“. Sechs Jahre später gilt Ähnliches. Allerdings in weit…
weiterlesen„Hormone Singers. Heiraten mit den Rabtaldirndln“ Singen können sie. Sehr gut sogar. Das beweisen die vier Rabtaldirndln, verstärkt mit Monika Klengel (Theater im Bahnhof), eindrucksvoll in ihrem neuen Stück. Eine Hochzeit wird gefeiert und die fünf geben sich als erfahrene Wedding Consulterinnen. Rechtsberatung, der perfekte Heiratsantrag, Deko-Ideen, Partyspiele, Small-Talk-Tipps (Wetter-Apps!), der letzte Witz um vier Uhr früh, all das hat allerdings auch seinen Preis (meist vierstellig in Euro pro Serviceleistung).…
weiterlesenGroße Ehre: Wir durften beim Podcast-Festival der Kleinen Zeitung im April 2024 dabei sein. Mit Malarina auf der großen Bühne des Schauspielhauses Graz, ein echtes Highlight. Die ersten paar Minuten des Auftritts sind leider verloren gegangen, doch alles andere könnt ihr jetzt endlich hören. Inklusive KI-Witz, einer kleinen Strache-Analyse und einer Vorschau auf das nächste Programm. Wie ist eigentlich das Verhältnis der Marina Lackovic zu ihrer Bühnenfigur? „Malarina ist einfach eine…
weiterlesenRahel ist wahrscheinlich eine der interessantesten musikalischen Entdeckungen 2023/2024 in Österreich. Ganz sicher ist sie eine Poetin des Pop, Besitzerin einer wunderbaren Stimme und eine supersympathische Frau, die weiß, was sie will. Im Interview erzählt sie von ihrer Kindheit in der alternativen Bauernhof-WG, von positivem Feedback durch die große Elfriede Ott, vom Entstehungsprozess von Texten, Ideen und kreativen Netzwerken. Ob es sie stört, wenn bei ihren Konzerten geplaudert wird, wie…
weiterlesenANJA SCHERZ: „Goldstein. Ein phantastisches Leben“, STROUX edition 2024 Norbert Burger, deutscher Schauspiellehrer, behauptet eines Tages, er sei Sohn der Jüdin Esther Goldsein. Sein Vater sei gar Otto Frank, der als Vater von Anne Frank Geschichte geschrieben hat. Er selbst sei 1949 in Amsterdam geboren und die Familie Burger habe ihn später adoptiert. Er ändert seinen Namen und wird zu Raphael-Maria Goldstein. Er zieht von Stadt zu Stadt, von Schauspielschule…
weiterlesenFM4-Legende Fritz Ostermayer stand schon länger auf unserer Podcast-Wunschliste. Nun hat es geklappt. Hurra! Wie immer tauchen wir in die Biographie des Gastes ein und zeigen diesmal unter anderem, welche Wirkung der Dorfpfarrer auf die Karriere des Fritz O. hatte. Vom burgenländischen Schattendorf bis fast ganz zur Dissertation an der Uni Wien und weiter mit dem Scheitel auf diverse Konzertbühnen, in die Schule für Dichtung und in das Funkhaus folgen…
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