Autor: Haubentaucher
Tausende und abertausende Bücher und enorm viel Andrang. Prominenz von Mario Adorf bis Ulrich Wickert. Soll noch einer sagen, es gäbe keinen Markt mehr für gedruckte Werke. Der Haubentaucher entdeckte jedenfalls das teuerste Buch auf der Messe (Kostenpunkt rund 9.900 Euro inkl. Diamanten) und den bei der deutschen Jugend beliebtesten Star (nein, das ist nicht Bushido).
weiterlesenNature Theater of OklahomaPoetics: A Ballet Brut Also Tanztheater, das kann ja ganz schön anstrengend sein. Aber nicht an diesem Abend, nicht mit dem Nature Theater of Oklahoma. Im Gegenteil, dieses Ballett ist hintergründig, komisch, soziologisch und es zeigt das Grazer Schauspielhaus in einer gänzlich neuen Perspektive. Der menschlichen Gestik wird ein Denkmal gesetzt, das Warten, das Interagieren, das Tanzen war noch nie im Theater so greifbar und begreifbar wie…
weiterlesenBishi, 4.10.2008, Festivalzentrum, Club 2Sitar-Headbangen im Hamburger Designkleid. Klingt seltsam, ist aber Tatsache bei Bishi und wird von ihr in den Pausen auch ausschweifend kommentiert. Eine echte Diva, freilich sehr publikumsnah und selbstironisch. Eine begnadete Selbstdarstellerin, weit entfernt vom gängigen Ethnokitsch.Die erste Hälfte des Abends mit Bishi war eine eher ruhige Angelegenheit, mit viel Sitar (umgehängt im Stil einer Gitarre) und wenig Beat, was Platz lässt für ihre glasklare, wirklich…
weiterlesenNach dem großen Erfolg unseres kleinen regionale-Blogs nun ein selbiger zum steirischen herbst 2008.Tag 1: Die Eröffnung. Früher oft ein lähmender Geredeschuppen, heuer ganz offen als Bad in der Menge tituliert. Das Foyer der Helmut-List-Halle wandelte sich zu einer Topfpflanzenausstellung, die große Halle wurde durch ein Wasserbecken zweigeteilt. Wer zum Buffet wollte, musste sich mit einem Seil ans andere Ufer schwingen. Und dort herrschte Selbstbedienung, auch bei den Getränken, die…
weiterlesenWladimir Putin, mutterloses Waisenkind. Interessant ist zu allererst einmal die Tatsache, dass Herr Putin eine Mutter hat. Zumindest lebt sie, mehreren Berichten zufolge, im georgischen Metechi. Und das obwohl er in seiner eigenen Biographie behauptet, Mama Putin wäre 1998 in St. Petersburg gestorben. Dass eine nicht russische Abstammung für eine Karriere beim Geheimdienst und im Kreml nicht unbedingt förderlich gewesen wäre, liegt auf der Hand. Die Geschichtsfälschung für den Ex-Agenten…
weiterlesenFrontman des Monats
Fred Knittle „Fix you“. Sie rocken, sie rollen und sie sind allesamt über 73 Jahre alt. Der Young @ Heart Chorus aus Massachusetts bringt mit seinen Mitgliedern Songs von Lou Reed, Radiohead, The Clash oder Guns’n’Roses auf die Bühne. Nach eigener Aussage wählen sie nur Stücke aus, deren Texte ebenso schöne wie wichtige Geschichten erzählen. Seit 1982 besteht das Projekt, 100 Mitglieder hatte der Chor seither insgesamt, getourt wurde durch…
weiterlesenKrimi des Monats Oktober
Martin G. Wanko: „Bregenzer Blutspiele“ Im zweiten Teil von Wankos Vorarlberg-Verbrecherserie rund um den alternden Bullen Glamser gerät der Held selbst in ziemlich gravierende Kalamitäten. Der „Funbomber“ sorgt für Terror in Bregenz und Umgebung, selbst die Festspiele sind in Gefahr. Sehr aus dem Leben gegriffen, ohne in eine Wolf-Haas-Kunstsprache zu verfallen, beschreibt dieser Krimi den Alltag eines bestenfalls routinierten Kriminalisten, der eigentlich am liebsten in Ruhe Fußball schauen würde, statt…
weiterlesenPeter Cameron: „Du wirst schon noch sehen, wozu es gut ist“. Der Buchtitel erinnert uns an was? An Erziehung und das traute Heim natürlich – und beides ist im Fall des Protagonisten James nicht wirklich kuschelig. Die Mama, eine wunderbar beschriebene Möchtegern-Galeristin, eilt von einer Scheidung zur nächsten. Der Papi ist erfolgreicher Anwalt und will nur ja keine Troubles mit dem Nachwuchs. Die Schwester ist allseits beliebt und nervt allein…
weiterlesenCD des Monats Oktober
Alela Diane: „The Pirate’s Gospel“ So traurig, zornig, widerspenstig klang seit P.J.Harvey schon lange keine Sängerin mehr. Die junge Dame, die einst aus Kalifornien wegzog, um in Portland, Oregon, zu landen, singt nicht über die Herrlichkeit des Piratenlebens, sondern von der Härte des Lebens. Auf der Folie, die die CD in Europa umgibt, steht irgendwas von Cat Power und CocoRosie. Soll sein. Das hier ist jedenfalls der schönste Neo-Folk, den…
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