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Tonträger des Monats / Ö

LOVE AM: “In Disarry”, Wohnzimmer Records VÖ 1. 4. 2022

Die Band aus Graz / Wien legt mit ihrem Debut (erfreulicherweise auch auf Vinyl) einen sehr ordentlichen Start hin in Richtung Profi-Karriere, wie man im Ballsport sagen würde. Alles, was heute wesentlich ist, geht ihnen offenbar leicht von der Hand. Schöne Indie-Pop-Melodien, reichlich Keyboard-Sounds, 1a Vocals und auch nicht ganz wurscht: Schräge Klamotten mit Mut und Würde anziehen und seltsam Dreinschauen auf dem Pressefoto. Aber Spaß beiseite: “In Disarray” ist wirklich eine feine Sache. Die Band selbst nennt ihren Stil “dreamy Cute-Punk”, nur falls das weiterhilft. Wir hätten gemeint: Da hat jemand die Pet Shop Boys sehr genau studiert und vielleicht auch Soft Cell.

Wer hinter all dem steht? Haben wir dann auch noch herausgefunden: David Plank (drums), Paul Pirker (vocals), Matthäus Jandl (keyboard), der vom heimeligen Kleinformat nicht ganz unbekannte Julian Melichar an der Gitarre und Lukas Schneeberger am Bass. Die fünf jungen Menschen sind Meister des verschleppten Tempos. Und sie haben schon einiges an Merch zusammengebastelt für Leute, die musikalische Vorlieben auch gerne mit stolzer Brust vorführen. Die Release-Termine des Albums waren bereits Anfang April in Graz und Wien. Wir sind uns sicher: Da kommt noch einiges nach! 

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BAITS: “Baits”, Noise Appeal Tapes Records VÖ 29. 4. 2022

Diese Rubrik hier heißt ja nicht umsonst: Tonträger des Monats. Ihr könnt uns also prinzipiell auch Schallfolien schicken, liebe Bands. Oder Unterhosen, die Musik spielen. Oder eben Kassetten. Die Baits haben nämlich tatsächlich vier Songs auf Tape am Start. Die Baits? Ja, die solltest du spätestens seit dem vergangenen Jahr kennen. Da haben sie ihre erste LP veröffentlicht, die wir noch geflissentlich ignoriert haben. Aber jetzt sind wir dem Grunge-Charme erlegen und zu Baits-Fans mutiert. Das Quartett rund um Sonja Maier haut nämlich nicht einfach nur auf den Putz, sondern verbindet Speed mit Punk mit Message. Großes Like!

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LES MACHINES MOLLES: “Late Work #1”, Pumpkin Records

Von den Newcomern zu einem Altmeister. Wolfgang Pollanz hat zuletzt zwei Instrumental-Platten veröffentlicht, ein Remix-Album von “The Fox and Other…” herausgebracht und dabei anscheinend Lust bekommen, das musikalische Schaffen sukzessive zu erweitern. Man hört viel Synthie-Sounds und Gaststimmen wie Georg Altziebler oder Lisa Kaufmann. Wie es sich für ein “Spätwerk” gehört, kommt das ganze recht getragen daher. #2 darf dann gern mehr für das Tanzbein bieten, wenn es nach uns geht. Auf der Vinyl-Version gibt es gleich 20 Songs, auf der CD sind 10 zu finden und auf Spotify 12. Unsere Lieblingsnummer: “Sleep Child My Dear”, ein hinterhältiges Kinderlied mit Jasmin Holzmann-Kiefer am Mikrofon. Und hier noch eine Kostprobe in Videoform:

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