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Kunstbuch des Monats

ERNST VOLLAND: “Die Kunst des Fake”, Westend Verlag 2021

Der Autor ist bildender Künstler und ausgewiesener Kenner von Fälschungen aller Art. Das Buch beginnt entsprechend interessant, schließlich ist das Thema wohl eines der am meisten diskutierten derzeit. Mit vielen Beispielen aus der Kunstgeschichte zeigt Volland, wo die Unterschiede liegen zwischen einem Fake und einer Fälschung, wie die Grenzen zwischen Kunst und Werbung verschwimmen, wie plötzlich Reproduktionen auftauchen, Kopien oder fälschlich zugeordnete Originale. Beuys, Picasso, aber auch ein kreativer Rapper tauchen auf. Relativ bald aber verschiebt sich der Fokus – und zwar auf den Autor selbst. Volland zeigt Beispiele aus seinem Schaffen, am Anfang ist das noch erheiternd (das schöne Beispiel mit der falschen Jägermeisterwerbung und dem “Dealer in Haft”), aber irgendwann wird es zu viel der Selbstdarstellung. Die Schilderungen bekommen leicht paranoide Züge und die geschilderten Fakes, die Volland durchführt, werden immer unorigineller. Ganz ehrlich, da gab es schon weit erfrischendere Aktionen in den vergangenen Jahren.

So endet das Buch dann mit allerlei Verwechslungen, die ihm passieren (Günter Netzer, Gerard Depardieu), die aber mit dem Thema reichlich wenig zu tun haben, Letztlich ein Buch, das per se kein Fake ist, aber doch an Etikettenschwindel grenzt.

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