Dieter Georg Herbst, Thomas Schildhauer: “Public Relations und Digitalisierung”, Herbert von Halem Verlag 2020
Dieter Georg Herbst, in der Literatur und der Lehre auch öfter unter dem Doppelnamen Adlmaier-Herbst präsent, ist ein Vielschreiber, der das Thema Kommunikation beackert wie kaum ein zweiter im deutschsprachigen Raum. Dabei sind die jüngst erschienen Bücher eher kompakt, flott geschrieben, auch für PR-Laien leicht verständlich, was hier ausdrücklich positiv zu verstehen ist. Er hat in den Jahren viel Wissen zusammengetragen, etwa über PR und Storytelling, und das wird in jedem Buch in aktualisierter Form mit einem speziellen Fokus dargeboten. Dieses Buch haben wir uns deswegen kommen lassen, weil in der herkömmlichen PR-Literatur noch sehr der klassische Fokus dominiert. Presseaussendungen werden verschickt, Printmedien entscheiden, was gedruckt wird und was nicht, Krisen-PR wird nach Lehrbuch gemacht. Das Netz in seiner konfusen und weitgehend unkontrollierbaren Art wird außen vor gelassen. Das ist in diesem Band denkbar anders, auch wenn die beiden Autoren selten stärker in die Tiefe gehen. So wird man das Buch auch kaum von Anfang bis Ende in einem Stück lesen, dafür aber öfter zur Hand nehmen, um gezielt nach Themen und Ansätzen zu suchen. So kommt das Unbewusste ebenso vor wie das Erzählen von Geschichten in digitalen Medien, Change-Prozesse sind bei Herbst ohnehin immer ein Thema. Nein, das Buch beantwortet nicht alle Fragen zu diesem Thema. Aber als Nachschlagewerk, als übersichtliches Lehrbuch, als Ideenlieferant ist es sehr gut geeignet. Für Newcomer eher als für Profis, das sei nicht verschwiegen.
