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La Strada Blog / 4

Das Planetenparty Prinzip & TaO!
“Das Space Maze Game”

La Strada 2019 nähert sich dem Finale und in den diversen digitalen Kanälen postet schon der eine und die andere, was der eigentliche Höhepunkt gewesen sei. FLIP Fabrique wird genannt oder Gravity & Other Myths oder vielleicht doch klassisches Straßentheater von und mit Adrian Schvarzstein oder Murmuyo? Für uns, die wir bei weitem nicht alles sehen konnten, zählt das “Space Maze Game” zu den engsten Favoriten auf die spannendste Produktion im heurigen Jahr.

Dabei war vor Beginn Skepsis angesagt. Drei Stunden interaktives Theater? Kann das gut gehen? Es kann, sehr sogar. Zu Beginn suchen sich 5 Akteure (die “Abteilungsleiter/innen”) Klone aus dem Publikum aus. Der Autor dieser Zeilen etwa landet als Klon Nr. 70 mit dem Namen “Frühgeist” in der Abteilung Körper & Geist und soll mit den Gebrüdern “Kleingeist” gleich einmal eine knifflige Aufgabe lösen. Bei erfolgreicher Mission gibt es Punkte, schließlich ist das alles ein großes Spiel, bei dem es am Ende einen merkwürdigen Preis zu gewinnen gibt – und die Aussicht auf einem neuen Planeten landen und leben zu dürfen.

Von Abteilungsleiterin Lotus wird man durch die Abteilung Wissenschaft, die Abteilung Sicherheit, die Abteilung Spaß und die Abteilung Tradition geschickt. Es gilt in unserem Fall ein hygienisches Problem zu untersuchen, MitspielerInnen zu helfen, nach Kontakt- und Auskunftspersonen zu suchen und am Ende sogar einen Kriminalfall zu lösen und darüber zu entscheiden, ob auf dem neuen Planeten die Todesstrafe gelten soll oder nicht. Dazwischen kann man sich kurz in der Kantine oder der Space-Bar laben und mit anderen Klonen plaudern. Aber nur bis der nächste Auftrag kommt.

Das Spiel findet in einem großen und einigermaßen unübersichtlichen Labyrinth statt. Es gibt ein zotteliges rosa Wesen (siehe Foto), eine Richterin, einen seltsamen Implantatenhändler und eine Dame namens Ausguck. Jeder Klon hat freilich seinen eigenen Weg, seine eigene Mission. Nicht vergessen: immer wieder Daten hochladen, sonst gibt es keinen Erkenntnisgewinn für das Raumschiff und keine Punkte für das Team. Die drei Stunden vergehen wortwörtlich wie im Flug, das Spiel ist spannend, allerdings durchaus nicht unanstrengend – wenn man es ernst nimmt. Die Logistik, das dahinter liegende Drehbuch und die schauspielerischen Leistungen des Teams sind einen großen Applaus wert. Und den holen sich die vielen Akteure auch verdientermaßen am Ende ab, als es zur Siegerehrung samt planetarischer Party geht.

Auf der Website des Planetenparty Prinzips gibt es mehr Infos. Die nächsten Auftritte der Truppe gehen ab 10. September mit dem Stück “Keep Stroke” über die Bühne, die auch in diesem Fall keine klassische sein wird.

Noch zu sehen am 1. August um 19 Uhr im Grazer Volkshaus in der Lagergasse.
Große Empfehlung!

Foto: La Strada 2019/ Das Planetenparty Prinzip & TaO! / Clemens Nestroy 

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