Theater Asou: “Pinguin Fishing”, Next Liberty Graz
Die Grazer Theatergruppe Asou lädt zu einer Schiffsreise ein. Wir werden freundlich begrüßt und erhalten Sicherheitshinweise sowie Tipps für den Fall von Seekrankheit. Angekündigt ist eine Fahrt hinaus aufs Meer zu den Pinguinen, die auch bald in Sicht kommen und zwar in Menschengestalt und in mehr oder minder gelungenen Kostümen. Aber zuerst schwimmt noch das eine oder andere Plastik vorbei, womit klar ist, dass das Stück auch eine tiefer liegende Botschaft hat. Mit dem Suchscheinwerfer werden die Pinguine überrascht, irgendwann versammeln sie sich zu dritt, dann zu viert, sie öffnen einen Koffer und entnehmen einen Haufen Fische. Endlich Futter, doch leider scheint die Nahrung verdorben. Dann kommt ein weißes Wesen, das ein Sturm sein könnte, und plötzlich gibt es sehr viele Fische und die sind wohlschmeckend. Alles gut, Finale.
Was hier so lapidar klingt, zieht sich allerdings weit über die angekündigte Stunde hinaus. Und der spärliche Inhalt wird zudem mit lustigem Gehoppse und Gestik, aber ohne Text dargeboten. Kommuniziert wird mit Gekrächze und Gebrabbel, wir Älteren fühlen uns an die legendären Teletubbies erinnert. Das alles begeistert freilich die Kleinsten im Publikum … und die Eltern, die sich vermutlich über die Freude der Kinder freuen. “Empfohlen ab 6 Jahren” stand im La Strada Programm, es hätte besser geheißen “bis 6 Jahre”. Abgesehen von der nicht zu leugnenden Begeisterung gibt es noch zwei gute gute Gründe, das Stück zu sehen: Die Musik, unter anderem dargeboten vom großartigen Lothar Lässer am Akkordeon, und das Bühnenbild von Christina Bergner. Im März gibt es die Pinguine wieder in Graz zu sehen und zwar im Kristallwerk. Vielleicht arbeitet man bis dahin noch ein bisschen an der Dramaturgie, führt die Schiffsmetapher zu Ende und vor allem: strafft das Stück.
Foto: La Strada 2019 / Theater Asou
