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La Strada Blog 4 / 2018: In der Gruabn

Klaus Höfler auf Verfolgungsjagd. Die MigrantInnen waren allerdings meist wendiger und ideenreicher.
 

La Strada hat(te) heuer einen deutlichen Fußballschwerpunkt und so sind wir durchaus ein wenig betrübt, dass sich auf unserem Programm beispielsweise der Besuch des “Paper Man” zu Ehren des “Papierenen” Sindelar nicht mehr ausgeht. Aber dafür wurden wir selbst aktiv. In der Gruabn, traditionsreiche Sportstätte in Graz, traten Medienleute (Team Pressball in rot) gegen PolitikerInnen (weiße Dressen), Menschen aus dem Kunstumfeld (die halbe Belegschaft des Universalmuseums Joanneum in türkis ) und MigrantInnen (in hellgrün) an. Und zwar alle gleichzeitig auf zwei quasi übereinander gelegten Fußballfeldern mit insgesamt vier Toren.

Das Konzept für FOOOOTBALLLL stammt von Veronika Tzekova und ist durchaus nicht ganz einfach zu erklären – und vor allem auf dem Spielfeld umzusetzen. Gezählt wurden nur die selbst erzielten Tore und so ging das Kulturteam bereits nach wenigen Minuten mit 2:0 in Führung. Der Haubentaucher im Tor erwies sich als leider nur allzu leicht zu nehmende Hürde für die Nr. 12 der kunSTürmer. Aber noch war nicht alles vorbei…

Es galt schließlich vier Viertel zu jeweils 10 Minuten zu bestreiten und spätestens ab der Hälfte der Spielzeit bekamen die MigrantInnen immer deutlicher die Oberhand. Von Ex-Profi Gilbert Prilasnig  taktisch perfekt eingestellt, waren sie nicht nur spielerisch überlegen, sondern überraschten auch immer wieder durch paradoxe Interventionen. Etwa, wenn die Corner nicht auf das nächst gelegene Tor geschossen wurden, sondern quer über das Feld. Das Presseteam mit einem abgeklärten Martin G. Wanko in der Defensive und dem Haubentaucher als irrlichterndem Mittelfeldakteur konnte den eigenen Kasten fortan sauber halten und freute sich zumindest über den einen oder anderen Achtungserfolg. Speziell das Kleine-Zeitungs-Duo Klaus Höfler und Daniel Hadler sorgte für zwei sehenswerte Tore. Andreas Peternell und Stefan Zavernik zeigten Klasse und auch ein wenig Leidensfähigkeit.

Die kunSTürmer konnten nicht mehr zulegen, die MigrantInnen hingegen sicherten sich den Turniersieg in souveräner Manier. Das Minimalziel der Pressemenschen war es gewesen, zumindest vor dem Polit-Team – unter anderem mit ÖVP-Snowboard-Weltmeisterin Marion Kreiner – zu landen. Mit zwei Toren (und einem weiteren nicht gegebenen Abstauber, Herr Schiedsrichter!) und damit Platz 3 gelang dies ungefährdet.

Das Ergebnis aus Sicht der ZuseherInnen: Einiges an Chaos, aber auch interessante neue strategische Möglichkeiten und sehenswerte Spielzüge. Dies alles weitgehend verletzungsfrei und fair ausgetragen. Wir würden uns über eine Revanche freuen. Dann treten wir nämlich auch mit Stollenschuhen an, wie so mancher Gegenspieler. Und besorgen uns einen richtigen Goalie…

Zum Ausschneiden und Sammeln: Das Presseteam Höfler, Haubentaucher, Hadler, Peternell, Zavernik, Wanko (von links)


Fotos: Nikola Milatovic / La Strada 2018

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