Baro d’Evel: “Bestias”
Erster Tipp: Ziehen Sie sich luftig an, im Zelt im Augarten hat es Saunatemperaturen und es geht dicht gedrängt zu.
Zweiter Tipp: Lassen Sie es geschehen. Die französisch-spanische Truppe hat ein philosophisches, fast dadaistisches Programm erstellt, das zwischen grandiosen Szenen und nihilistischem Leerlauf wechselt.
Zu Beginn wird man in Kleingruppen rund um den Innenraum geführt, später galoppieren hier Pferde, die in “Bestias” einen beachtlichen und zauberhaften Part spielen. Dann geht es um die Sinn- und die Richtungsfrage. Es wird hin und her gelaufen. Gefallen, aufgestanden, gefallen.
Die Leichtigkeit der Bewegungen ist gerade auch angesichts der Temperaturen wirklich bemerkenswert. Es geht chaotisch zu und turbulent, zuweilen fliegen Vögel durch die Gegend. Zu den Höhepunkten zählen die kleinen komischen Momente der Männer, vor allem aber die kraft- und geheimnisvollen Auftritte der Frauen – und wie gesagt: die souveräne Performance der Pferde muss speziell gewürdigt werden.
Was ist nun “Bestias”? Ein archaisches und stellenweise anarchisches Stück Zirkustheater. Wie aus der Zeit gefallen, jeder Modeerscheinung entrückt. Spätestens als eine seltsame Truppe an Stroh-Menschen auftritt, muss man diese ungewöhnliche Auseinandersetzung mit dem Medium Zirkus ins Herz schließen.
Noch zu sehen am 2.8., 4.8. und 5.8. um 20 Uhr im Zelt im Augarten. Infos & Tickets unter www.lastrada.at
Foto: © Nikola Milatovic / La Strada 2018