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Haubentaucher des Monats

Haubentaucher des Monats: S. Nagl

S. Nagl, Bürgermeister und Finanz-Visionär

Aus, die Maus. Wieder einmal ist ein großspurig angekündigtes Projekt des Grazer Bürgermeisters vorzeitig an der Realität gescheitert. Wir erinnern uns: Wenn es nach Siegfried Nagl geht, fährt längst eine Gondel der Mur entlang, die Autos parken unterirdisch vollautomatisch mitten in der Innenstadt und die Olympischen Winterspiele werden ohne nennenswertes Steuergeld im Jahr 2026 in der Steiermark stattfinden. Ha!

Die diskussionswürdige, aber auch ziemlich skurril vorbereitete Olympia-Idee ist Nagl wie zumeist offenbar spontan gekommen – und ebenso spontan abhanden gekommen. Diesmal war es das Österreichische Olympische Komitee, das den Stecker zog, noch bevor es ans große Abstimmen ging.

Nagl macht in schöner Regelmäßigkeit einen Fehler: Er bereitet seine Pläne nicht im stillen Kämmerlein vor, sucht sich dann alle relevanten Partner und fragt sodann – mit fundierter Information! – die Bevölkerung, ob sie das auch wirklich will. Nein, er erfindet, geht damit an die Medien und ärgert sich dann, wenn es mal wieder nix wird. Blöd sind bekanntlich immer nur die anderen, die Angsthasen, die “Anti-Visionären”.

Abgesehen davon, dass man nach so einem öffentlichkeitswirksamen Debakel schön langsam über den Rücktritt nachdenken könnte (der Nachfolger steht frisch geklont – äh frisch gefönt – eh schon ante portas), wünschen wir uns alle eines: Zuerst denken, dann reden. Bis zur nächsten Idee…  

Quelle: kurier.at

Foto: Potemkinsches Dorf, eine Fassade in Kolín. Creative Commons License: By -jkb- [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0  (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], from Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Castle_and_brewery_in_Kol%C3%ADn_2.jpg

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