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Musik

Tonträger des Monats Jänner / AT

My wicked wicked ways: “The loss Generator”, Engine Records, VÖ Dez. 2017

Die fünfköpfige Band aus Graz macht ordentlich Dampf und passt nicht zuletzt deswegen so gut zu “Engine Records”. Zakk E. Rust, Sänger und Texter, liefert auf der Platte ein veritables Meisterstück ab und scheut weder Höhen noch Tiefen. Die Kollegen an Bass, Gitarre und Schlagzeug servieren dazu einen Sound, der zwischen vordergründig simplen Rock-Riffs und verspielten, aber immer bewusst auf das Wesentliche reduzierten, Melodien pendelt.

Schmeckt und klingt nach Nächten voller Freibier und Gedankenfreiheit – und nach einer Generation, die ein klein wenig aus den Jugendjahren gewachsen, aber sicher noch nicht verloren ist. Die Bildwelt zum Cover und dem Generator-Video hat übrigens Fotograf und Ortwein-Lehrer Peter Manninger konzipiert.

Leyya: “Sauna”, LasVegas Records, VÖ 26. 1. 2018

Sophie Lindinger und Marco Kleebauer sind Leyya. Die Sauna als “Melting Pot” (schaurig-schönes Bild) der Zwischenmenschlichkeit steht im Zentrum ihres neuen Albums. Wie das klingt? Nach 100% feinstem Pop mit wirklich spannender Instrumentierung. Dazu eine glockenhelle Stimme, international bereits jetzt sehr gut funktionierende Sounds, Leyya machen seit knapp 3 Jahren alles richtig und das schlägt sich schön langsam auch in Zahlen nieder.

1 FM4 Amadeus Award (2017), 1 Haufen Auftritte auf interessanten Festivals von Sziget bis Primavera und angeblich Millionen von Aufrufen auf Spotify (was immer die auch wert sind). By the way: Herrn Kleebauer kennt man auch von Ant Antic – und diesen Namen wiederum sollten Haubentaucher-Stammleser/innen bereits gehört haben.

Unsere Prognose: Wer 2018 in eine heimische Platte mit viel Potenzial investieren will, wird kaum eine bessere finden. Das hat glücklicherweise auch der Öst.MusikFonds so empfunden, der die Produktion förderte. Am 31. 1. zu erleben im Linzer Posthof, danach auf großer Deutschland-Tour. Schau ma mal, ob das der nächste Ösi-Hype nach Bilderbuch und Wanda wird. Super sind Leyya jedenfalls sowieso…

Und weil ein Video oft halt doch mehr aussagt als 1000 schöne Worte:

Erstes Wiener Heimorgelorchester: “Die Letten werden die Esten sein”, VÖ 19. 1. 2018, CD/Vinyl, digital

Das abgedrehte Quartett aus Wien lebt seit einiger Zeit sein Faible für Literatur sehr aktiv aus. Nach einer Kollaboration mit dem Grazer Clemens J. Setz ist diesmal Antonio Fian dran. Der Meister des Dramoletts hat zwei Texte vorgelegt, die zum Beispiel behaupten, dass in Retz der Ausstieg in Fahrtrichtung links ist, in Linz aber in Fahrtrichtung rechts. Die übrigen Texte sind vom EWHO selbst und stehen dem an Wortspielerei an nichts nach.

Eine witzige spritzige Platte, eigentlich eher schon ein gar nicht so kleines dadaistisches Kunstwerk, musikalisch am Bontempi-Style mancher Bands aus der Neue-Deutsche-Welle-Ära orientiert und dabei der eigenen Heimorgel-Tradition treu bleibend. Hat vor allem auf Vinyl sicherlich das Zeug zum Sammlerstück. Live am 17. 1. im TAG, Wien, und am 3. 2. im Grazer Forum Stadtpark. Anschauen!

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