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Musik

Tonträger des Monats Mai / INT

Worth: „Pardon me“, Rhududu CD 2017

Christopher Worth hat unzählige Konzerte gespielt und vor allem auf der Straße viel Erfahrung mit mehr oder weniger spontanen Auftritten gesammelt. Dabei hat sich sein Stil entwickelt, den er selbst „Bohemian blues hop aus Portland“ nennt. Da ist in der Tat Blues dabei, aber auch jazzige und rockige Töne. Über allem thront eine Stimme, die viele gerne zur Verfügung hätten. Eine Stimme, die mühelos zwischen Black Music Anklängen und Pop wechseln kann. Die dritte Platte, die Worth eingespielt hat, stellt zugleich das Finale einer Triologie dar, an der er nach eigenen Angaben gut und gerne zehn Jahre lang gearbeitet hat. Die aktuelle Tour führte ihn auch durch unser Land. Wer ihn verpasst hat, wird sich wohl ein bisschen gedulden müssen. „Pardon me“, eine Platte voller magischer und cineastischer Momente, ist in der Zwischenzeit aber ein mehr als schöner Trost.  
Flinn: „The Lost Weekend“, Glad I Did Records Mai 2017
Sean Flinn hat nicht nur genauso wie Christopher Worth einen Nachnamen, der sich sehr gut für die Benennung einer Band eignet. Er kommt auch ebenso wie Worth aus Portland/Oregon. Schön langsam überlegen wir wirklich, ob wir einen eigenen Portland-Musikblog machen sollen – oder zumindest mal hinfahren könnten. Würde sich wahrscheinlich auszahlen, außer wenn dann solche Leute wie Flinn gerade auf Tour sind. „The Lost Weekend“ ist irgendwo zwischen Folk und Rock angesiedelt, spielt mit Nostalgie und Pop-Geschichte. Und wenn wir oben betont haben, dass Worth sehr schön singt, was soll man da erst über Flinn sagen? Ziemlich flott, ein klein wenig schräg, mäandernd. Einfach zum Verlieben. Wer Flinn live sehen will, hier sind die Österreich-Termine:

5.5. CLUB GLAM | FELDBACH
6.5. MUSIKCLUB | LEMBACH
7.5. LENDHAFEN CAFE | KLAGENFURT
10.5. HAUS DER MUSIK | WIEN
11.5. ANZIEHBAR | DORNBIRN
22.5. WEEKENDER | INNSBRUCK

Wer das zeitlich nicht schafft, sollte sich zumindest dieses ausgesproochen nette Videofilmchen ansehen: https://vimeo.com/

Urban Desert Cabaret: „Shadow of a ghost“, pumpkin records 2016

Wie kommt der große Kalifornier mit der rauchigen Stimme, wie kommt also Joe City Garcia auf das steirische Label pumpkin records? Über Umwege. Das gilt wohl für sein gesamtes Leben.

Vom Folk in New Mexico über Punk in L.A. bis zur aufgeregten Szene in Hollywood hat Garcia einiges gesehen. Vielen gilt er als lebende Legende, ganz besonders nachdem er sich einige Jahre komplett aus der Szenerie entfernt hatte und lieber meditierte wie es einst auch der große Cohen praktizierte. Nun ist Garcia aber längst wieder auf den Bühnen zu erleben. So etwa einigermaßen sensationellerweise am Pfingstsonntag, dem 4. Juni, um 16h (kein Witz!) im kleinen feinen Vincent Hotel in der Nähe von Gamlitz.

Die aktuelle Platte wird dabei natürlich im Mittelpunkt stehen. Ein schönes leicht staubiges Werk, das nicht nur von der Delta Bar erzählt, vom Wind oder dem Schatten eines Geists, sondern auch vom Vienna Vampire Waltz. Spärlich instrumentiert, stützt sich Garcia auf eine Gitarre, ein bisschen Mundharmonika, seine Stimme und eine wohl temperierte Band im Hintergrund, zu der auf einer Nummer auch die Steirerin Heike Binder gehört. Eine Platte, die eine gewisse Verwandtschaft mit dem Schaffen des Chris Eckman aufweist. Vielleicht schaut er von seinem Wohnort Ljubljana ja rauf über die kaum mehr zu spürende Grenze nach Gamlitz.

Haubentaucher-Special: Wir verlosen in Kooperation mit pumpkin records eine CD von „Shadow of a ghost“ unter allen, die uns bis zum 7. Mai 23.59 Uhr ein formloses mail mit Betreff „Kürbis“ an office@haubentaucher.at schicken.

Foto: © butterphoto 2016

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