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ARSONORE: Der Auftakt

Zum Beginn der heurigen zweiten Auflage von ARSONORE gab es ein Fest für Sergei Prokofjew in der Grazer Helmut-List-Halle. Es waren viele Gäste gekommen, alle in feinstem Zwirn. Für die Begrüßung sorgte der künstlerische Leiter, Markus Schirmer, humorvoll assistiert vom Grazer Bürgermeister, der in Vertretung seiner selbst erschienen war.

Wie es nun so ist bei Festen, es dauert ein bisschen, bis es so richtig losgeht. Mit der Symphonie Nr. 1 D Dur “Symphonie classique” startet das Grazer Philharmonische Orchester unter Robin Engelen  recht ruhig und verhalten. Das ändert sich schlagartig, als die grandiose Erzählung “Peter und der Wolf” an die Reihe kommt. Da zwitschert das Vögelein, da lauert die Katze, da quakt die Ente und der böse Wolf dröhnt im finstren Tann. Dirigent und Musiker/innen bringen jede Menge Leben ins Tierreich und Vorleser Wolfram Berger tut das übrige dazu, um das Zusammentreffen zwischen Mensch und wildem Getier wunderbar in Szene zu setzen. Man merkt, mit wie viel Freude und Temperament Orchester und Rezitator ans Werk gehen.

Nach der Pause beweist Wolfram Berger, dass er in der Lage ist, auch in einer so großen Halle wie der in Eggenberg, einen Text zur vollen Wirkung zu bringen. Die Geschichte “Missverständnisse kommen vor” entwickelt ihre Spannung und ihren Witz peu a peu. Wie immer schafft es Berger den Figuren rund um den von Eifersucht geplagten Tunnelbauingenieur Leben einzuhauchen.

Danach wird es komplexer. Prokofjews Klavierkonzert Nr. 3 C Dur, op. 26 ist alles andere als leichte Kost. Für den jungen Pianisten Philipp Scheucher bietet sich die Möglichkeit zu einer überzeugenden Talentprobe. Für das Publikum heißt das Stück auch, durch ein Wechselbad zu gehen. Von sehr subtilen leisen Stellen bis zu emotionalen Ausbrüchen und Ausflügen ins zart Atonale reicht die Palette dieses Klavierkonzerts. Als Zugabe serviert Scheucher einen Ausblick auf den nächsten ARSONORE Abend. Strawinskys “Danse russe” interpretiert er in voller Geschwindigkeit, rasend und sehr beeindruckend. Großer Applaus und ein schönes Fest. Der Haubentaucher meldet sich am Samstag wieder mit dem zweiten Bericht vom Festival des Monats.

Informationen über das Programm und verfügbare Karten unter www.arsonore.at
Foto: Pianoman & Robin. Der Pianist und der Dirigent hatten viel Grund zu feiern. © ARSONORE – Internationales Musikfest Schloss Eggenberg Graz © Martin Hauer

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