Zum zweiten Mal erlebt Graz ein musikalisches Großereignis, das an vier Tagen breiter aufgestellt ist als andere das in einem Monat schaffen. ARSONORE, unter der Leitung des Pianisten Markus Schirmer, vereint Kammermusik mit großem Orchester, Literatur mit Animalischem, Stummfilm mit Klavierbegleitung. Und vor allem: Arrivierte Meister ihres Faches mit jungen Talenten. Die direkte Art der Nachwuchsförderung in Form von Engagements ist Schirmer als Professor an der Grazer Kunstuni besonders wichtig.
Der Schwerpunkt des Festivals liegt heuer auf Musik aus Russland. Zum Auftakt am Donnerstag, dem 1. 9., gibt es in der Helmut-List-Halle ein „Fest für Sergei Prokofjew“ samt Lesung von und mit Wolfram Berger. Am Freitag, dem 2. 9., führen in Eggenberg Strawinsky, Brahms und Tschaikowsky in den Osten und den Süden, wobei neben Markus Schirmer auch Benjamin Schmid an der Violine, Boris Giltburg und Philipp Scheucher am Klavier sowie Clemens Hagen und Danjulo Ishizaka am Violoncello für himmlische Klänge im Planetensaal sorgen werden.
Der Samstag wird intensiv. Beethoven, Rachmaninov und Mieczyslaw Weinberg bilden den ersten Teil des Programms. Danach gibt es den Film „Der Mann mit der Kamera“ von Dziga Vertov aus dem Jahr 1929. Live spielt dazu Pianist Andreas Woyke. Und am Finaltag, dem Sonntag, gibt es ab 11 Uhr ein Familienkonzert, bei dem Emil Weller am Klavier besonders zu beachten sein wird. Warum? Weil sein Geburtsjahr mit 2007 angegeben wird. Am Abend gibt es unter anderem Werke von Shostakovich und Alfred Schnittke zu hören. Einer der Stars dieses Abends wird der Geiger Vadim Repin, der gemeinsam mit Schirmer „Fratres“ von Arvo Pärt spielt.
Beim folgenden Interview – was sagen wir: Streitgespräch – mit Wolfram Berger bitten wir die Tonprobleme am Beginn zu entschuldigen. Wir sind halt technisch auch nur Haubentaucher…
Interview: Wolfram Berger über ARSONORE: https://audioboom.com/
Foto: PK ARSONORE 2016: Emil Weller am Klavier © Nikola Milatovic