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Musik des Monats

KlingerKrenn, hoermirzu 2016

Katharina und Andreas KlingerKrenn (bekannt u.a. von Viech und Ondi) haben gemeinsam ein knappes Dutzend Songs komponiert, die ein Jahr nach ihrer Hochzeit Ende August erscheinen. Sie sagen selbst über die intensive Arbeit daran: “Das Album spiegelt unseren Alltag wider, die begeisterte Liebe, die notwendige Gesellschaftskritik, die düsteren Ängste, die aufschreienden Revoluzzer-Pläne. KlingerKrenn, das Album, das sind wir. Straight. Es zeigt unsere Gedanken in den Texten, unsere Emotionen in den Harmonien und unsere Euphorie in den Melodien.“

Das alles mit englischen Texten und wesentlich vielschichtiger als man sich das vielleicht von Liebesliedern erwarten würde. Die Sounds sind sphärisch bis cinematographisch, der alte Bowie hätte daran (und am Gesang) seine Freude gehabt. Der Synthie spielt keine kleine Rolle, aber auch so was wie Akkordeon haben wir identifiziert. Wer Andi Klingers bisherige Projekte mochte, wird auch dieses hier lieben. Und alle, die noch nie von den beiden gehört haben, sollten das jetzt selbst ändern.

Wobei der Plattenladen dafür leider die falsche Adresse ist. Weil KlingerKrenn ein recht unkommerzielles und autonomes Leben führen, veröffentlichen sie das Album auf dem eigenen Label und ausschließlich digital via Bandcamp: “Wir bieten unsere Musik dort gratis zum Streamen an und verkaufen sie als Download. Wer es sich gerne gratis runterladen möchte, kann das gerne per Mail anfragen! Dafür brauchen wir kein iTunes/Spotify/Apple/Amazon.“ Alsdann hier geht es zum Link: www.hoermirzu.com/klingerkrenn/

Andrea Schroeder: VOID, Glitterhouse, digital/CD/LP 2016

Während KlingerKrenn von Graz nach Leipzig zogen, ist Andrea Schroeder ohne ihre Heimatstadt Berlin nur schwer vorstellbar. Die dritte Platte, die von Ulf Ivarsson und Jesper Lehmkuhl produziert wurde, entstand in der deutschen, aber auch in der schwedischen Hauptstadt, und schließt nahtlos an das erfolgreiche Album “Where the wild oceans end” an. Unterstützt wurde die grandiose Sängerin von Dave Allen, Catherine Graindorge, Mike Strauss und Maurizio Vitale sowie durch Gastmusiker wie Kristof Hahn (Swans) und Pelle Ossler (Ossler, Thåström, Sällskapet). Wenn Frau Schroeder ihre magische dunkle Stumme erhebt, stellt es einem die Nackenhaare auf. Die gerne gezogenen Parallelen zu Nico oder Marlene Dietrich sind nicht von der Hand zu weisen, letztlich ist es aber nicht nur der Gesang, sondern sehr maßgeblich der gesamte Sound, der Void zu einer bedeutsamen Platte macht. Kein Ausbund an Fröhlichkeit, aber ein tolles Album voller Dunkelheit und Schatten. Erscheint ebenfalls Ende August.

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