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Roman des Monats: Ein Hologramm für den König

Dave Eggers: Ein Hologramm für den König. Kiepenheuer & Witsch.

Dieses Buch, das haben schon andere Rezensenten vor uns festgestellt, ist eine prachtvolle Metapher für die seltsamen Zeiten, die wir durchleben. Alles ist virtuell, die Orte, die menschlichen Beziehungen und das Kapital. Selbst gekrönte Häupter werden zu rein medial beleuchteten fiktionalen Schattenwesen, das muss auch der abgehalfterte Manager Alan feststellen, der in der Wüste auf König Abdullah wartet. Wegen seiner angeblich guten Kontakte zur Familie des Herrschers hat man Alan beauftragt, sich um die Präsentation einen neuen Internet-Hologramms zu kümmern, das den Hersteller reich machen soll. Gelingt der Deal, dann ist Alan aus dem Schneider. Misslingt das Vorhaben aber, ist er endgültig pleite. Die Frau ist längst davon. Der Kontakt zur Tochter dürfte sich rapide verschlechtern, wenn sie erfährt, dass sich der Herr Papa die Studiengebühren schon längst nicht mehr leisten kann. Alan und die drei IT-Nerds, die das Hologramm vorführen sollen, haben in der Wüste gleich mehrere Probleme zu bewältigen. Das erste: Kein WLAN weit und breit. Das zweite: Kein König und auch sonst kein kompetenter Verhandlungspartner in Sicht. Nur Hitze, Langeweile und der tägliche Transfer vom Hotel in die bislang nur in Ansätzen erkennbare neue Wirtschaftswunderwelt im Sand stehen auf dem Programm. Und statt einem gepflegten Bierchen am Feierabend warten auf Alan einsame Nächte mit illegalem Schnaps im Hotelzimmer und verstörende Begegnungen mit Hanne, die mehr will als nur seine Witze hören. Lesenswert.

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