Alexander Wrabetz, glückloser ORF-General
Der größte Erfolg des ORF-Chefs war es, überhaupt diesen Job bekommen zu haben. Seitdem gibt es nur mehr selten Erfreuliches vom Küniglberg (und bald nicht einmal mehr von dort) zu hören. So gut wie jedes neue Format, die meisten ohnehin einem öffentlich-Rechtlichen Sender wenig angemessen, floppt. Moderatoren muss man sich schon aus dem Privat-TV ausleihen, um überhaupt noch über die Runden zu kommen. Statt sich der Quoten-Diskussion zu entziehen und endlich wieder Innovationen ins Fernsehen zu bringen, begnügt sich die alternde ORF-Spitze rund um Wrabetz damit, die Generation über 50 einigermaßen zu halten. Die Jugend hat man längst an andere Sender und an das Web verloren, da helfen auch keine Lorenzschen Wutausbrüche. Vor kurzem ließ sich Wrabetz auch noch widerstandslos einiges der wenigen Angebote wegnehmen, das im Online-Bereich in Österreich neue Maßstäbe setzte: die Futurezone wurde eingestellt, die Marke gehört nun dem Kurier. Wenn einem schon nach außen wenig gelingt, sollte man als Chef wenigstens die eigene Truppe zusammenhalten. Doch auch das geht in der Ära Wrabetz schief. So gut wie jede Postenbesetzung löst Wirbel aus. Der Streit mit Elmo, dem Bären (© Falter) ist nur der vorläufig letzte Wickel in einer ansehnlichen Serie. Vielleicht sollte der ORF-General bald eine neue Casting-Show erfinden: “Österreich sucht den ORF-Boss”.