Sao Paulo hat alles. Industrie und Banken, Formel 1-Rennen und Kunstbiennale. Nur eines hat die reichste Stadt Brasiliens nicht: Werbung. Die ist nämlich seit 1. Jänner im öffentlichen Raum verboten. Verordnet wurde der totale Kahlschlag aller Plakatwände, Citylights, Neons und Reklameschilder von Bürgermeister Gilberto Kassab. Heute, vier Monate nach dem Erlass, sind die Straßen Sao Paulos leer gefegt. Und da der Bürgermeister gerade so schön beim Saubermachen ist, hat er auch gleich die traditionellen Marktschreier verboten. Geht es nach dem liberalen Politiker, sollen Marktbesucher jene Verkäufer anzeigen, die ihre frischen Melonen weiterhin lautstark feilbieten. Bei wiederholter Ruhestörung drohen Strafen und Lizenzentzug. Ob Kassab mit solchen Maßnahmen bei den 11 Millionen Paulistanos Werbung für sich macht, bleibt fraglich.
Auslöser der monströsen Aktion waren übrigens rund 13.000 illegal montierte Anzeigentafeln. Eine Regulierung hätts auch getan.
1 Antwort auf „Haubentaucher des Monats Mai: Gilberto Kassab, Bürgermeister von Sao Paulo“
eine sehr malerische kulisse ganz nach meinem geschmack.