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Sachbuch des Monats Februar

Hannah Ritchie: „Hoffnung für Verzweifelte. Wie wir als erste Generation die Erde zu einem besseren Ort machen“, Piper 2024 (4. Auflage)

Nein, Hannah Ritchie ist nicht naiv. Im Gegenteil. Sie arbeitet an der Uni Oxford und beschäftigt sich liebend gern mit Daten. Sie ist nicht nur in der Lage, diese zu analysieren, sie ist auch willens, gute Nachrichten neben schlechte zu stellen. Deshalb beginnt das Buch mit einer Reihe von Good News, die wahrscheinlich einigermaßen überraschend daherkommen. Da wäre etwa die Kindersterblichkeit, die in allen Teilen der Welt deutlich abgenommen hat. Was wiederum bedeutet, dass vielen Familien großes Leid erspart bleibt. Und nö, das führt jetzt nicht gleich wieder zu alarmierender Überbevölkerung.

Hannah Ritchie hat also gute Nachrichten („wir leben in der besten aller Welten“), sie bleibt auf dem Boden der Tatsachen („die Welt war noch nie nachhaltig“), sie lässt aber auch Bad News nicht aus („Verlust der biologischen Vielfalt“). Die Tonalität ist von wohltuender Gelassenheit, auch wenn oder gerade weil Ritchie eben nicht naiv ist. Sie weiß, dass wir handeln müssen. Sie weiß aber auch, was KEINE Lösung ist. Die Philosophie des „Degrowth“ zum Beispiel zerlegt sie sehr wirkungsvoll.

Es geht der Autorin letztlich auch nicht darum, zu zeigen, dass wir uns ohnehin zurücklehnen können oder unser klimaschädliches Verhalten wieder steigern können (Trump ist da nur ein Beispiel). Es geht ihr darum zu beschreiben, wie wir eine Transformation schaffen. Und dass so manches gerade definitiv besser wird (saubere Luft, Medizin,…).

Wir haben viel mehr Möglichkeiten als unsere Vorfahren, sagt Ritchie. Und deshalb sieht sie ihre Generation als die erste, die eine realistische Chance hat, die Dinge zum Besseren zu wenden.

Es ist ein faktenorientiertes Buch, das natürlich jede Menge Emotionen mit sich bringt. Und zwar positive.

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