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Tonträger des Monats Februar / Int.

NADA SURF: „Never Not Together”, City Slang
VÖ 7. 2. 2020

Kinder, erhebt euch bitte, Legenden sind unter uns. Nada Surf, die Band mit dem vielleicht besten Bandnamen ever, gibt es seit 1992. Richtig gelesen. Und das ist (erst!?) ihr neuntes Album. Und dazu noch ein eher ungewöhnliches.

Matthew Caws, Daniel Lorca, Ira Elliot und Louie Lino haben den zweiten Frühling in sich entdeckt und singen über die Liebe, so unbeschwert wie man das üblicherweise von 18-Jährigen gewohnt ist. Keine Angst, die Gitarre kommt dann schon noch, und Nada Surf haben nicht vergessen, wo sie herkommen. Vom Rock, eh klar. Aber wie Matthew Caws so schön singt: “Empathie ist gut, keine Empathie ist schlecht”. Und so hören sich die 9 Songs an, nach Menschenfreunden, denen der ganze Dreck da draußen gestohlen bleiben kann. Einfach ein wunderschönes Pop-Album, das man haben muss, egal, ob man 1992 schon auf der Welt war oder noch in Abrahams Wurschtkessel.

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CHURCH GIRLS: “The Haunt”, Chatterbot Records / Tunecore, VÖ 7. 2. 2020

Entwarnung: Das ist kein Kirchenchor, eher sehr im Gegenteil. Die Church Girls sind eine Punk-Band aus dem schönen Philadelphia und das hört sich unheimlich erfrischend an. Und eignet sich auch gut als Kontrastprogramm zu Nada Surf. Da wird erst mal ordentlich drauf gehaut, was ja nie schlecht ist. Und dann finden die vier das Gleichgewicht zwischen Beschleunigung und Pop, zwischen Wut und Melodie. Oder wie die Kollegen vom Paste Magazine schrieben: „Church Girls schaffen es, den Garage-Rock-Sound ohne Ironie am Leben zu halten.” Sehr erfreuliche Platte mit “Colorado” als einem der Highlights. Im Herbst dann auf Tour.

Foto: Natalie Piserchio

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BILL FAY “Countless Branches”, Dead Oceans
VÖ 17. 1. 2020

Wer gedacht hat, mehr Geschichte als bei Nada Surf geht nicht, hat sich geschnitten. Bill Fay hat vor ziemlich genau 50 Jahren seine erste Platte herausgebracht und für “Countless Branches” hat er nicht weniger als 4 Jahrzehnte lang Material gesammelt. Der Mann mit der sanften Stimme, der nach wie vor nicht gern live auftritt, zeigt mit diesem Album, das es auch als Luxus-Variante auf zweimal Vinyl gibt, gewaltig auf. Der Brite, über den selbst Wikipedia kaum etwas weiß, ist in einer Welt, wo alles offensichtlich ist, im Schatten geblieben, und so lassen wir auch einfach mal seine Musik sprechen und halten die Klappe. Nur eines noch: Gute Menschen sollten diese Platte kaufen. Sie ist mit das Schönste, das wir in den vergangenen 12 Monaten gehört haben…

Foto: Parri Thomas

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Drei Bands pro Monat, nicht mehr und nicht weniger, das war zuletzt unsere interne Vorgabe für diese Rubrik. Warum? Weil es sonst einfach zu viel wird, wir sind ja hier nicht das Rolling Stone Magazine. Nur: was macht man dann mit dem E-mail eines PR-Menschen, in dem gleich vier wunderbare neue Alben für ein und denselben Tag angekündigt werden? Zumindest möchten wir euch gern die dazu gehörigen Videos präsentieren. Größen wie die Black Lips oder Wire hätten definitiv eigene Features verdient, aber wie gesagt: Es langt die Zeit nicht und nicht die Energie. Das soll euch aber nicht abhalten, das Folgende in voller Lautstärke zu genießen!

Wolf Parade – Thin Mind – Sub Pop Records
The Black Lips – Sing In A World That’s Falling Apart – Fire Records
Wire – Mind Hive – Pink Flag
Okay Kaya – Watch This Liquid Pour Itself CD/LP/DL – Jagjaguwar

Vier geniale Bands, vier geniale Songs:
IM SCHNELLDURCHLAUF:

 

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