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Buch des Monats

Bergbuch des Monats

Thomas Neuhold: “100 große Gipfelziele. Normalwege und alternative Routen”, Verlag Anton Pustet 2019

Der äußerst erfahrene Bergwanderer und einschlägig bekannte Journalist Thomas Neuhold beschreibt in seinem kompakten und handlichen Buch eine Reihe von subjektiv ausgewählten Wanderungen, darunter ein paar schöne Geheimtipps. Zu den Vorzügen gehört die klare Nennung der jeweiligen Anforderungen und der notwendigen Ausrüstung. Jeder Berg bekommt ein Foto und eine kleine Übersichtskarte. Zu den Nachteilen des Buches gehört allerdings die Kürze der Beschreibungen. Gerade einmal eine knappe Doppelseite bekommen die Routen zur Verfügung gestellt. Das Buch ist ganz offensichtlich dazu gedacht, die Leserschaft auf neue Ideen zu bringen, Inspiration für neue Wege mit zu geben, das gelingt aber kaum, wenn man so wenig Platz für eine Beschreibung hat.

Zudem ist die Auswahl auf den Salzburger Raum konzentriert, wenige Berge außerhalb dieser westösterreichischen Kernzone schaffen es ins Buch. Die Karten sind teilweise so klein, dass man sie kaum lesen kann. Das Buch ersetzt daher definitiv keine regionale Wanderkarte, auf eine solche verzichten zu wollen, wäre auch aufgrund der wie erwähnt sehr kurzen textlichen Darstellung ziemlich leichtsinnig.

Viele Bücher aus dieser Gattung neigen zu atemberaubenden Superlativen und zu über die Maßen blumiger Sprache. Das kann man Neuhold gewiss nicht vorwerfen, im Gegenteil: man wünschte sich, er würde die Vorzüge der ausgewählten Routen noch deutlicher machen und vielleicht auch das Ambiente, die Hütten, den Ausblick etwas genauer beschreiben. Spannend zu beobachten: Bei den sehr anspruchsvollen Gipfeln wird auch die Sprache des Autors emotionaler. Anscheinend gehört sein alpines Herz vor allem den wirklich sportlichen Herausforderungen.

Was sehr für das Buch spricht, ist die schiere Menge der angeführten Touren. So kann es zu einer Grundlage werden, die man mit Foldern, Karten, Beschreibungen im Web oder in anderen Büchern vertieft. Wir möchten die “100 großen Gipfelziele” vor allem den ambitionierten Bergliebhabern empfehlen, weniger dem Sonntagsausflügler, der eine schöne Aussicht sucht.

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