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Haubentaucher des Monats

Haubentaucher des Monats: Peter S.

Peter S.: Nadel verpflichtet

Der schwerst pensionsreife ÖSV-Oberboss will es nicht einsehen: Als Häuptling ist man für seinen Stamm verantwortlich. Und das nicht nur, wenn es gut läuft und man sich mit Medaillengewinnern im Scheinwerferlicht zeigen kann, Ehrungen abholen und mit diversen Machthabern posieren kann. Sondern auch dann, wenn zum wiederholten Mal österreichische Sportler als Doping-Sünder verdächtigt bzw. überfuhrt werden. Jedesmal, wenn es frei nach Wolf Haas “wieder passiert”, ist Schröcksnadel erstaunlich schnell mit Lösungen zur Hand. Nichts davon hat bisher gewirkt und jeder andere wäre wohl schon beim ersten großen Skandal zurückgetreten.

Diesmal, nach den Ereignissen bei der WM in Seefeld, wollte der Tiroler Putinversteher gleich den ganzen Langlaufsport aus dem ÖSV verbannen. Schuld sind nämlich immer die anderen, die sind Deppen und Hunde und gehören aus dem immer verschneiten Schröcksnadel-Paradies gejagt. Er selbst zog so sein Resümee über die Doping-Festspiele von Tirol: “Neun Medaillen sind super, das hätten wir uns nie erwartet. Es war eine super WM.” (Quelle Kleine Zeitung, 3. 3. 2019). Diagnose: Schwere Realitätsverweigerung?

Spricht man mit Leuten, die tiefer in den Ski-“Zirkus” eingetaucht sind, wird klar, dass die Politik des obersten Wintersport-Lobbyisten aber noch viel mehr angerichtet hat, als das einige Doping-Fälle andeuten. Fragt sich zum Beispiel jemand, warum so viele erfolgreiche österreichische Trainer bei ausländischen Teams arbeiten, sowohl im Skisprung als auch bei den Alpinen? Fragt jemand, was an den massiven Missbrauchsvorwürfen dran ist, die Ex-Sportler/innen publik gemacht haben und die bisher durch Schröcksnadels Kalmierungsversuche weitgehend folgenlos geblieben sind? Oder fragt gar jemand, wie es möglich ist, dass ein Mann mit so eindeutigen wirtschaftlichen Interessen jahrzehntelang quasi-monopolistisch schalten und walten kann, wie er will? Es wird höchste Eisenbahn abzudampfen, Herr Präsident. Und für den ÖSV wird es Zeit, gründlich aufzuräumen. Im übrigen gilt im Falle von Herrn Schröcksnadel und seinen politischen Amigos die Unmutsverschuldung. Und zwar umfassend.

Foto: Von Manfred Werner (Tsui) – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=63971282, Bearbeitung: haubentaucher.at, detto: CC BY-SA 4.0

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