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Sachbuch des Monats: Kulturschaffende und der digitale Wandel

Barbara Kummler und Clemens Maria Schuster: “Kulturschaffende und der digitale Wandel”, guidle 2019

Da wir wissen, dass sich auf dem Haubentaucher nicht wenige Menschen aus der Kulturszenerie tummeln, hier ausnahmsweise ein etwas spezielleres Sachbuch. Der große Vorteil: “Kulturschaffende und der digitale Wandel” ist auch für andere Branchen ein Gewinn. Schließlich sind viele, die sich nicht mehr der Generation der “Digital Natives” zurechnen, auf der Suche nach einem gedruckten Werk, das die Anforderungen an die digitale Kommunikation verständlich zusammenfasst. Bisher taten wir uns immer schwer, diesen Menschen ein Buch zu empfehlen. Jetzt ist es endlich da. 

Die Schweizer Dozentin und Kommunikationsexpertin Barbara Kummler und der aus Graz stammende Digital-Unternehmer Clemens Schuster aka @hofrat beginnen mit einem allgemeinen Überblick samt Begriffsdefinitionen. Schon hier sind interessante Sachen zu erfahren, die selbst Eingeweihte nicht unbedingt wissen werden. Kennen Sie etwa den Chatbot Mica, der in Form einer Katze Hipster-Lokale empfiehlt, wo immer Sie auch gerade sind? Weit mehr als ein lustiges Spielzeug.

Vor allem das Kapitel Content Strategie wird von Kummler und Schuster sehr übersichtlich und verständlich dargestellt, etwas, das den bisherigen Büchern zum Thema oft abging. Die Kompaktheit von “Kulturschaffende und der digitale Wandel” ist ein großes Plus, bringt aber auch Lücken mit sich. Dort, wo es an die Umsetzung von Content Strategien geht, endet der Abschnitt etwas abrupt. Dafür werden dann alle wesentlichen Tools in ausreichender Intensität behandelt, was Neueinsteigern wie (Semi-)Profis bei der Arbeit helfen wird. Welche Hashtags von Instagram zensiert werden findet hier ebenso Erwähnung wie Posting-Strategien und Instrumente wie Later, Buffer oder Hootsuite.

Mit gut 180 Seiten ist das Werk andererseits rasch gelesen, was ja nun wahrlich kein Fehler ist. Beim ungemein dynamischen Thema Digitalisierung und Social Media ist das Buch mit seinen zahlreichen Praxis-Beispielen voll auf der Höhe der Zeit und sollte daher wohl besser rasch gekauft und gelesen werden. Aber wer weiß, vielleicht kann das Buch online “lernen” und damit auch auf längere Sicht aktuell bleiben?

PS: Das Taschenbuch kostet 39 Schweizer Fränkli. Das PDF ist kostenlos. Wir empfehlen dennoch Ersteres. Bestellen kann man das eine wie das andere unter www.guidle.com

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