EINFACHSO: “UDTZ UDTZ”, EP Futuresfuture VÖ: 20. 6. 2018
Der junge Rapper und Producer mit Homebase Wien, der sich unter anderem sehr gerne mit dem hier schon gepriesenen Jugo Ürdens zusammentut, hat eine neue EP am Start. Und UDTZ UDTZ ist natürlich lautmalerisch zu verstehen. Hiphop mit Techno, messerscharfe Texte, die das Verhältnis von Mann zu Frau (und umgekehrt), von Mensch zu Marke (und umgekehrt) meisterhaft thematisieren. Die verdammte Uni, der viel zitierte Migrationshintergrund, der Konsum von diversen Rauschmitteln all das bildet ein Szenario, durch das sich Herr EINFACHSO lässig und souverän durchnavigiert. Tief, aber mit Tiefgang.Schon im vergangenen September wagten wir die Prognose: “Wenn der Kerl so weitermacht, wird er bald nicht mehr mit dem “Citybike” unterwegs sein, sondern mit dem gepimpten Hiphop-Maserati.” Oder vielleicht doch mit dem Yugo vom Jugo?
GRANT: “TSCHICK” Single (digital), Problembär Records VÖ: Mai 2018
Auch sehr schön, auch sehr wienerisch. Aber (Stadion?)Rock statt Rap. Dima Braune, Stefan Kovacic (Gitarre), Stephan Weissensteiner (Gitarre), Alexander Peirl (Bass) und Manuel Höller (Schlagzeug) sind Grant. Ja, okay, man hört ein bissl den Wanda-Effekt, aber doch hauptsächlich gepflegten Brit-Pop bis hin zu Grunge-Elementen. Tschick handelt logischerweise vom Rauchen. Kürzlich erzählte uns ein Grazer Musiker, warum ihn das Rauchverbot in den Clubs so nervt: “Die Leute rennen jetzt bei den Konzerten ständig rein und raus”. Kann Grant nicht passieren, denn die brauchen nur 1 oder 2 Tschick am Tag. Sicher nicht mehr. Der Song ist inspiriert vom Princess Chelsea Hit “The Cigarette Duet” und erzählt auch, wie das mit dem Aufhören ist. Aber sehen Sie selbst, Damen und Herren:
DER NINO AUS WIEN: “Immer noch besser als Spinat”,
Doppel-LP mit Bonus-CD, Schallter / Monkey Music VÖ: 13. 7. 2018
Zu den zwei kurzen noch eine extralange. Das Best-of des grenzgenialen Wieners aus dem Jahr 2015 wird von Schallter / Monkey neu aufgelegt und erscheint damit bereits in der 3. Auflage.
20 großartige Lieder, die zeigen, welches Talent hier seit deutlich mehr als zehn Jahren durch die Lande zieht – und dass man auch ohne den ganz großen Supernervensägen-Hit wie die Wandas leben kann.
Wer dieses Kompendium noch nicht besitzt, sollte jetzt zuschlagen. Zumal gerade wieder Songs wie “Fuaßboischaun” oder “Du Oasch” top-aktuell sind. Unser Liebling ist allerdings die Hommage an Johnny Ramone.
Erstklassiger Schmäh gepaart mit Sinn fürs Wienerlied, die Liedermacherei eines Danzer, die Beislkultur von Ambros bis Molden. Und erfreulicherweise ist auch einer unser absoluten Alltime-Nino-Favorites dabei: “Der schönste Mann von Wien” mit Vater und Sohn Worried. Die Bonus-CD präsentiert Demos und Skizzen, die man bislang noch nicht zu hören bekam. Prädikat: Fast so gut wie Omas Tafelspitz und jedenfalls viel viel besser als Spinat.